Leysieffer

Leysieffer ist ein Unternehmen, das hochwertige Confiserieerzeugnisse herstellt und vertreibt.

Leysieffer
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1909
Sitz Osnabrück
Leitung Martin Lucht,

Matthias Wehmann[1]

Mitarbeiterzahl 443 (2021)[2]
Umsatz 57,6 Millionen Euro (April 2021)[2]
Branche Confiserieerzeugnisse
Website leysieffer.com

Rund 1400 Geschäfte werden innerhalb Deutschlands durch einen eigenen Außendienst betreut. Zusätzlich betreibt Leysieffer eigene Ladengeschäfte und Bistros. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 443 Mitarbeiter.[2]

Geschichte

Das frühere Stammhaus an der Krahnstraße in Osnabrück
Ladengeschäft in Berlin, Kurfürstendamm

Im Jahr 1909 eröffnete Ulrich Leysieffer ein Konditoreigeschäft in der Krahnstraße in Osnabrück. Die eigene Pralinenherstellung begann 1936. Während des Zweiten Weltkrieges wurde 1944 das Ladengeschäft zerstört. Erst 1950 konnte es durch Karl und Ursula Leysieffer wiedereröffnet werden. In der Folgezeit wurde die Produktion ausgeweitet und das Unternehmen expandierte.[3] 1964 begann der Versandhandel. Im Jahre 1967 stieg Axel Leysieffer in dritter Generation in das Unternehmen ein. 1973 zog Leysieffer in die heutige Produktionsstätte in Osnabrück-Atter um.[4]

Bis 2020 wurde das Familienunternehmen in vierter Generation durch Jan Leysieffer geführt. Es beliefert eigene Confiserien und Bistros sowie ausgewählte Partner (große Warenhäuser und Fachgeschäfte). Abgesehen von einem Partnergeschäft in Budapest ist der Vertrieb auf Deutschland beschränkt. Darüber hinaus werden die Produkte auch über einen Online-Shop vertrieben.[4] Leysieffer positioniert sich mit hochwertigen Produkten, die in kunstfertiger Handarbeit mit natürlichen Zutaten hergestellt werden, als Premium-Marke.[5]

Am 2. April 2019 wurde beim Amtsgericht Osnabrück ein Antrag auf Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt.[6] Im Zuge der Sanierung wurden Filialen geschlossen (zwei in Hamburg und jeweils eine in Aachen und Düsseldorf) und die Zahl der Beschäftigten reduziert; zudem wurde das Sortiment verkleinert.[7] Nach Übernahme der Anteilsmehrheit durch den US-Investor Deel & Winkler wurde das Insolvenzverfahren aufgehoben.[8][9] Infolge der Übernahme schied Jan Leysieffer als Geschäftsführer aus dem operativen Geschäft aus.[1] Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtete im Dezember 2020, dass es zwischen dem Investor und der Gründerfamilie „offenbar große Differenzen“ gebe.[10] Im Juni 2021 wurde das Stammhaus im Gebäude Krahnstraße 41 geschlossen, das sich weiter im Besitz der Familie Leysieffer befindet, und für den Spätsommer oder Herbst desselben Jahres eine Wiedereröffnung im 150 Meter entfernten Haus Tenge, Krahnstraße 1, angekündigt. Dort soll unter dem Namen Haus der Genusskultur ein modernisiertes Gastronomie- und Einzelhandelskonzept umgesetzt werden.[11]

Produkte

Zu den hergestellten und vertriebenen Erzeugnissen von Leysieffer gehören Pralinen, Schokoladen, Kuchen, Torten, Fruchtaufstriche, Marzipan. Darüber hinaus zählen auch Produkte wie Kaffee und Tee und alkoholische Getränke (Brände, Champagner und Prosecco, Wein) zum Sortiment. Die Produkte werden teils handgefertigt und je nach Bedarf, frisch hergestellt und von Hand verpackt.[12]

Literatur

  • Werner Langmaack: Axel Leysieffer: Süße Sehnsucht, in: Steffen Klusmann (Hrsg.): 101 Haudegen der deutschen Wirtschaft: Köpfe, Karrieren und Konzepte. FinanzBuch-Verlag, München 2006, ISBN 3-89879-186-6, S. 371–374 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Tanja Dückers: Leysieffer, in: dieselbe: Mein altes West-Berlin. Autobiografie 1970–1986. be.bra verlag, Berlin-Brandenburg 2016, ISBN 978-3-89809-122-0, S. 29–32 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Film

  • Norddeutsche Dynastien: Leysieffer – Leidenschaft für Schokolade, TV-Dokumentation von Dagmar Wittmers, D 2017, 45 min., Ausstrahlung am 16. Dezember 2017 im NDR Fernsehen[13]
Commons: Leysieffer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Impressum. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  2. Die Deutsche Wirtschaft. Abgerufen am 25. Mai 2021.
  3. Richard Deiss: Latte, Lettern, Literaten: 111 Cafés, 99 Zeitungen. Books on Demand, Norderstedt 2010, ISBN 978-3-8334-6324-2, S. 43; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. Leysieffer: Die Geschichte, Website Leysieffer, abgerufen am 20. Dezember 2017
  5. Kai-Michael Griese, Stefanie Bröring: Marketing-Grundlagen: eine fallstudienbasierte Einführung. Gabler, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8349-2717-0, S. 134; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Rainer Lahmann-Lammert: 350 Mitarbeiter betroffen. Osnabrücker Confiseriehersteller Leysieffer meldet Insolvenz an. noz.de, 2. April 2019, abgerufen am 2. April 2019.
  7. Wilfried Hinrichs: Insolvenz in Eigenregie. Neuanfang mit Finanzinvestor: Leysieffer so gut wie gerettet. noz.de, 27. September 2019, abgerufen am 29. September 2019.
  8. Süddeutsche Zeitung: Leysieffer lässt Insolvenzverfahren hinter sich. Abgerufen am 13. Mai 2020.
  9. US-Familie steigt bei Pralinenhersteller Leysieffer ein. Abgerufen am 13. Mai 2020.
  10. Nina Kallmeier: Leysieffer ohne Leysieffer? Warum es zwischen Leysieffer und dem neuen Investor Streit gibt. noz.de, 3. Dezember 2020, abgerufen am 13. Juli 2021.
  11. Wilfried Hinrichs: Stammsitz wird aufgegeben. Leysieffer zieht um ins ehemalige „La Vie“ am Osnabrücker Rathaus. noz.de, 17. Juni 2021, abgerufen am 13. Juli 2021.
  12. Leysieffer: Die Manufaktur, Website Leysieffer, abgerufen am 20. Dezember 2017
  13. Norddeutsche Dynastien: Leysieffer - Leidenschaft für Schokolade, NDR Fernsehen, 16. Dezember 2017
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