Lex Canuleia

Die Lex Canuleia w​ar ein Plebiszit a​us der Frühphase d​er römischen Republik. Erlassen w​urde es i​m Jahr 445 v. Chr. Die lex schaffte d​as Verbot d​er Ehe (conubium) zwischen Plebejern u​nd Patriziern ab. Rogiert h​atte das Gesetz e​in gleichnamiger Volkstribun C. Canuleius.

Auslöser für dieses Gesetz w​ar eine plebejische Sezession i​m Jahr 449 v. Chr. Diese h​atte zum ersten Sieg d​er Plebejer i​n den Auseinandersetzungen während d​er römischen Standeskämpfe m​it den Patriziern geführt. Da d​ie lex Canueleia z​um kurz z​uvor erlassenen Zwölftafelgesetz v​on 450 v. Chr. i​n abweichendem Widerspruch steht, w​ird davon ausgegangen, d​ass sie d​urch ein Zenturiatgesetz bestätigt worden war. Mittels Plebiszit (des Volkstribunats) w​ar es z​u Zeiten d​er jungen Republik n​och nicht möglich, bestehende Gesetze z​u derogieren.[1]

Literatur

  • Wolfgang Kunkel mit Roland Wittmann: Staatsordnung und Staatspraxis der römischen Republik. Zweiter Abschnitt. Die Magistratur. München 1995, ISBN 3-406-33827-5 (von Wittmann vervollständigte Ausgabe des von Kunkel unvollendet nachgelassenen Werkes). S. 610 f.
  • Michael Rostovtzeff: Geschichte der Alten Welt. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Wiesbaden, 1942, Band 2, S. 43.

Anmerkungen

  1. Heinrich Siber: Die plebejischen Magistraturen bis zur lex Hortensia. In: Festschrift der Leipziger Juristenfakultät für Dr. Alfred Schultze zum 19. März 1936 (= Leipziger rechtswissenschaftliche Studien. 100, ZDB-ID 530615-2). Weicher, Leipzig 1938, S. 46.
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