Leuchtturm von La Corbière
Der Leuchtturm von La Corbière ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen der Kanalinsel Jersey. Er befindet sich auf einer Gezeiteninsel vor der Küstenlinie und gehört zur Gemeinde St. Brélade. Benannt wurde er nach der umgebenden felsigen und nur spärlich bewohnten Küstenlandschaft La Corbière.
Leuchtturm von La Corbière | ||
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Ort: | St. Brélade, Jersey, Kanalinseln | |
Lage: | Jersey | |
Geographische Lage: | 49° 10′ 47,4″ N, 2° 15′ 0,4″ W | |
Feuerträgerhöhe: | 62 ft (18,9 m) | |
Feuerhöhe: | 119 ft (36,3 m) | |
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Kennung: | Iso.WR.10s | |
Nenntragweite weiß: | 18 sm (33,3 km) | |
Nenntragweite rot: | 16 sm (29,6 km) | |
Betriebsart: | elektrisch, seit 1976 automatisch | |
Funktion: | Orientierungsfeuer, Nebelhorn, Tagessichtmarke | |
Bauzeit: | 1873 | |
Betriebszeit: | seit April 1874 | |
Internationale Ordnungsnummer: | UKHO: A 1620 ARLSH: JER-001 NGA: 114-8100 |
Gebäude und Funktion
Die bis weit in die offene See hineinreichenden Felsen und die extremen Tidenschwankungen machen die Seefahrt in diesem Bereich der Insel Jersey extrem tückisch. Davon künden zahlreiche Schiffswracks in diesem Bereich. Gleichwohl dauerte es bis in die 1860er Jahre, bis ein Leuchtturm an dieser Stelle ins Gespräch kam. Ausgewählt wurde schließlich eine etwa 500 Meter der Küste vorgelagerte Gezeiteninsel, die nur bei Ebbe zu Fuß erreichen ist, um dieses Schifffahrtszeichen zu errichten.
Mit der Planung wurde der Bauingenieur Sir John Coode (1816–1892), beauftragt, der mit ihm den ersten Beton-Leuchtturm der Welt schuf. Von vornherein war dieser für elektrischen Betrieb vorgesehen. Im November 1873 wurde er fertiggestellt, im April 1874 nahm er seine Tätigkeit auf. In den 1930er Jahren wurde eine Betonzufahrtsstraße zu dieser Insel gebaut. 1976 wurde das Leuchtfeuer auf automatischen Betrieb umgestellt, der Leuchtturm ist seitdem unbewohnt und unbesetzt.
Mit seiner Form und seinem weißen Außenanstrich wurde er sehr schnell zu einem Wahrzeichen der Insel und ist sowohl auf der 5-Pfund-Banknote, wie auch dem 20-Pence-Stück abgebildet.
Trotz seiner zuverlässigen Funktion sind Schiffsunglücke in diesem Bereich trotzdem nicht auszuschließen, das letzte war 1995 eine Grundberührung des französischen Katamarans St. Malo, an diese und die anschließende Rettung sämtlicher Passagiere ein Denkmal an der Küste erinnert.
Landschaft von La Corbière
La Corbière (Jèrriais: La Corbiéthe) ist der südwestlichste Bereich der Insel. Historisch gesehen stammt dieser Begriff von ein Platz, wo Krähen nisten (Krähen: alt: corbîn). Die Krähen wurden längst durch die allgegenwärtigen Seemöwen verdrängt.
Der häufig sturmumtoste Platz, der auch keinen Baumwuchs kennt, ist ideal für Ausblicke über das Meer. Von diesem Vorteil kündet auch ein 7-etagiger Beobachtungsturm (heute als MP2-Tower bezeichnet) aus der Zeit der deutschen Besatzung Jerseys 1940–1945; dieser wurde danach noch bis in die 1970er Jahre zu Überwachung des Funkverkehrs im Ärmelkanal genutzt.
Fotogalerie
- Der Leuchtturm von La Corbière bei einem aufkommenden Sturm
- MP2-Tower in La Corbière
- Denkmal an das Unglück der St. Malo
Siehe auch
Literatur
- Keith E. Morgan: South Jersey – Through the time. Amberhill Publishing, Cloucestershire 2012, ISBN 978-1-4456-0621-7.
Weblinks
- Russ Rowlett: Lighthouses of Jersey (Englisch) In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill. Abgerufen am 8. Oktober 2017.
- Eintrag in der Liste in der ARLHS World List of Lights