Lepa Radić
Lepa Svetozara Radić (Serbisches Kyrillisch: Лепа Светозара Радић; * 19. Dezember 1925 in Gašnica bei Bosanska Gradiska, Jugoslawien; † 8. Februar 1943 in Bosanska Krupa) war eine jugoslawische Freiheits- und Untergrundkämpferin. Sie wurde im Alter von 17 Jahren von der deutschen Wehrmacht festgenommen, gefoltert und gehängt. Am 20. Dezember 1951 erhielt Lepa Radić posthum den Orden der Volksheldin.[1]
Leben
Lepa Radić ging nach der Grundschule in die Hauswirtschaftsschule von Bosanska Krupa. Ihr Onkel Vladeta Radić war politisch in der Gewerkschaft aktiv und beeinflusste sie stark.[2] Sie trat in die Kommunistische Jugend Jugoslawiens[3] und mit 15 Jahren in die Kommunistische Partei Jugoslawiens ein. Am 10. April 1941 marschierte die Wehrmacht im Rahmen der Jugoslawien-Offensive des Balkanfeldzugs in Bosnien ein. Im November wurden Lepa und einige ihrer Familienangehörigen verhaftet. Am 23. Dezember konnte sie mit ihrer Schwester Dara fliehen. Sie schloss sich der 7. Partisanenkompanie an. Anfang Februar 1943 organisierte sie Krankentransporte während der Schlacht von Neretva in ein Versteck und kämpfte als Partisanin gegen die für ihre Brutalität und Kriegsverbrechen bekannte 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“. Sie wurde festgenommen, nach einigen Tagen Folter zum Tode verurteilt und durch den Strang hingerichtet.[4]
Angeblich rief sie, mit der Schlinge um den Hals: „Lang lebe die Kommunistische Partei und die Partisanen!“ Als die Besatzer ihr die Freiheit anboten, wenn sie Versteck und Namen ihrer Genossen nannte, soll Lepa Radić gesagt haben: „Ich verrate meine eigenen Leute nicht. Sie werden sich von selbst zu erkennen geben, wenn sie Euch Schergen bis auf den letzten Mann ausgerottet haben.“
Weblinks
Einzelnachweise
- Jasmina Čaušević: Women documented : women and public life in Bosnia and Herzegovina in the 20th century. Sarajevski otvoreni centar, Sarajevo 2014, ISBN 978-9958-536-19-9, S. 46 f.
- NARODNI HEROJI JUGOSLAVIJE - Radić Svetozara Lepa. Abgerufen am 10. März 2018.
- Bosnisch: „Savez komunističke omladine Jugoslavije“
- Die Hinrichtung durch den Strang, meist improvisiert am Ast eines Baums, war eine gängige Bestrafung für viele Frauen des Widerstands. Karmel Arbelaitz nennt in ihrem 2012 bei iUniverse erschienenen Buch Lefties unter anderem Maria Kislyak und Zoya Anatolyevna, die ebenfalls im Untergrund kämpften und die dasselbe Schicksal traf.