Leopold Rügheimer

Leopold Rügheimer (* 5. Mai 1850 i​n Walldorf; † 24. Mai 1917 i​n Kiel) w​ar ein deutscher Chemiker (Organische Chemie).

Rügheimer war ein Kaufmannssohn und studierte Chemie in Leipzig, Würzburg und Tübingen, wo er 1873 promoviert wurde (Über einen neuen Alkohol (Phenylpropylalkohol) im Storax)[1]. 1875 war er Assistent in Leiden und ab 1877 in Kiel, wo er 1881 Privatdozent und 1889 ordentlicher Professor für Physikalische und Pharmazeutische Chemie wurde. Die Pyrazin-Synthese über die Umsetzung von α-Halogenketonen mit Ammoniak (1876)[2] ist nach ihm und Wilhelm Staedel benannt. 1880 synthetisierte er erstmals Tropasäure mit seinem Kieler Kollegen Albert Ladenburg (ebenfalls ein Pionier der Alkaloid-Synthese) und 1882 als Erster Piperin (aus Piperinsäurechlorid und Piperidin).[3]

1893 w​urde er z​um Mitglied d​er Deutschen Akademie d​er Naturforscher Leopoldina gewählt.[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Leopold Rügheimer: Über einen neuen Alkohol (Phenylpropylalkohol) im Storax und die Produkte der Einwirkung von Wasserstoff im status nascendi auf Zimtalkohol ( 1873 ) urn:nbn:de:bvb:12-bsb11157944-4, Digitalisat
  2. W. Staedel, L. Rügheimer: Ueber die Einwirkung von Ammoniak auf Chloracetylbenzol. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 9, 1876, S. 563–564, doi:10.1002/cber.187600901174.
  3. L. Rügheimer: Künstliches Piperin. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 15, 1882, S. 1390, doi:10.1002/cber.188201501298.
  4. Mitgliedseintrag von Leopold Rügheimer bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 23. Juni 2016.


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