Leopold Blasel
Leopold Blasel (18. Mai 1866 in Wien – 2. August 1931 ebenda)[1] war ein österreichischer Theaterschauspieler, Ingenieur, Gastwirt und Bezirksvorsteher.
Leben
Leopold Blasel war der Sohn von Karl und Johanna Blasel. Er maturierte 1884[2] und begann Chemie an der Technischen Hochschule in Wien zu studieren. Seine Studien musste er zunächst unterbrechen und verdiente seinen Lebensunterhalt mit dem Betrieb der Gastwirtschaft "Winzerhaus"[3] im Wiener Prater.[4]
Am 22. Jänner 1892 heiratete er Katharina, die Tochter des Hof-Wagenlackierers Vinzenz Donninger.[5] 1894 bekamen sie einen Sohn, den sie ebenfalls Leopold nannten.[6]
Nachdem sein Vater das Theater in der Josefstadt übernommen hatte, nahm er bei Hofschauspieler Ferdinand Kracher dramatischen und E. Gärtner Gesangsunterricht und debütierte 1887. Später war er auch am Carltheater engagiert und stand seinem Vater bei der Führung des Variete-Theaters zur Seite.
Einige Jahre später wurde er als "bürgerlicher Gastwirt" zunächst Mitglied im Bezirksvorstand und schließlich von 1912 bis 1918 auch sozialdemokratischer Bezirksvorsteher des zweiten Wiener Gemeindebezirks[7] (Leopoldstadt).[8]
Leopold Blasel ist Autor des Buchs "Wien. Zum Tode verurteilt: Eine aktuelle Studie zu den Wahlen in die Konstituante", das 1918 erschien.[9]
Er starb 1931 in Wien.
Sein Cousin Paul Blasel ebenso wie dessen Frau Leopoldine Blasel wurden ebenfalls Schauspieler und Sänger.
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 103, (Textarchiv – Internet Archive).
Einzelnachweise
- Leopold Blasel bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
- Hermanner Volksblatt. (Hermann, Mo.) 1875-1928, June 12, 1914, Image 8 - Chronicling America - The Library of Congress. In: chroniclingamerica.loc.gov. Abgerufen am 15. Oktober 2016.
- Der alte Blasel. In: Nr. 247 Sonntagsausgabe. Tagespost, Linz, 14. Oktober 1916, S. 3, abgerufen am 15. Oktober 2016 (Mittlere Spalte, untere Hälfte): „Aus alter Gewohnheit geht er auch jetzt, ob schön, ob Regen in den Prater, um sich dort der Kriegsfürsorge zu widmen. Dort unten in dem seinem Sohn gehörigen "Winzerhaus" assistiert er täglich bei der Ausspeißung von 500 Soldaten.“
- Hermanner Volksblatt. (Hermann, Mo.) 1875-1928, June 12, 1914, Image 8 - Chronicling America - The Library of Congress. In: chroniclingamerica.loc.gov. Abgerufen am 15. Oktober 2016.
- Österreichische Volkszeitung 23. Jänner 1917, Nr. 21 S. 5, Artikel: Bezirksvorsteher Dr. Blasel, Zitat: Gestern feierte der Bezirksvorsteher der Leopoldstadt Dr. Leopold Blasel mit seiner Gattin Katharina das Fest der silbernen Hchzeit."
- mist: Eine Schlacht mit Schwerverbrechern. Deutsches Volksblatt, 17. Februar 1918. In: breitwieserschani.at. Abgerufen am 15. Oktober 2016.
- Die Leopoldstadt im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Hermanner Volksblatt. (Hermann, Mo.) 1875-1928, June 12, 1914, Image 8 - Chronicling America - The Library of Congress. In: chroniclingamerica.loc.gov. Abgerufen am 15. Oktober 2016.
- Maureen Healy: Vienna and the Fall of the Habsburg Empire: Total War and Everyday Life in World War I. Hrsg.: Cambridge University Press Angus & Robertson. Cambridge 2004, ISBN 0-521-83124-5, S. 6.