Leopold (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg)
Leopold Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg (* 12. Januar 1674 in Brieg, Herzogtum Brieg; † 4. März 1744 in Wien) war kaiserlicher Rat in Wien.
Leben
Leopold war der dritte und letzte Herzog des von seinem Großvater Philipp Ludwig (1620–1689) gestifteten Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg der oldenburgischen Linie Schleswig-Holstein-Sonderburg.[1] Seine Eltern waren Friedrich (1651–1724) und Charlotte, geborene Prinzessin von Liegnitz-Brieg-Wohlau (1652–1707).[2]
Seit 1721 gehörte ihm Schloss Wetzdorf, das seine Tante Herzogin Magdalena Sophie Eleonora von Schleswig-Holstein (1664–1720), Äbtissin in Quedlinburg, ihm vererbt hatte. Seit 1723 war er auch Erbherr zu Rohrbach.[2] Am 25. Juni 1723 erwarb er von seinem Vater für 110.000 Taler Schloss Wiesenburg mit den zugehörigen Ländereien. Bereits am 24. Januar 1725 verkaufte er die Herschafft für 126.400 Taler an Friedrich August I. von Sachsen.[3] Er begab sich daraufhin nach Wien, wo er kaiserlicher Rat am Hof Karls VI. wurde. Ab dem Jahr 1735 war er Herr auf den böhmischen Landgütern Groß Meseritsch, Radostin und Zhorz.[2]
Leopold konvertierte zum katholischen Glauben und vermählte sich am 3. Mai 1715 mit Prinzessin Maria Elisabeth von Liechtenstein (1683–1744), Tochter des Fürsten Hans Adam I. von und zu Liechtenstein und der Prinzessin Edmunda Maria von Dietrichstein-Nikolsburg. Aus der Ehe sind fünf Töchter hervorgegangen[2]:
- Theresa Maria Anna (1713–1745), ⚭ 1735 Johann Aloys I. Fürst zu Oettingen-Oettingen und Oettingen-Spielberg (1707–1780)
- Maria Eleonora Katharna (1715–1760), ⚭ 1731 Giuseppe Gonzaga Herzog von Guastalla (1690–1746).
- Maria Gabriela Felicitas (1716–1798), ⚭ 1735 Karl Friedrich Landgraf zu Fürstenberg (1714–1744)
- Maria Karolina Antonina (1718–1765), ⚭ 1736 Karl Thomas zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort (1714–1789), kaiserlicher Feldmarschall.
- Maria Antonina Hedwig (1721–1735)
Die Linie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg ist mit ihm im Mannesstamm erloschen. Er war Träger des Ordens vom Goldenen Vlies und wurde im Stephansdom in Wien beigesetzt.[2]
Vorfahren
Alexander von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1573–1627) | |||||||||||||
Philipp Ludwig von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg (1620–1689) | |||||||||||||
Dorothea von Schwarzburg-Sondershausen (1579–1639) | |||||||||||||
Friedrich von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg (1651–1724) | |||||||||||||
Friedrich I. von Hessen-Homburg (1585–1638) | |||||||||||||
Anna Margarete von Hessen-Homburg (1629–1686) | |||||||||||||
Margarete Elisabeth von Leiningen-Westerburg (1604–1667) | |||||||||||||
Leopold von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg (1674–1744) | |||||||||||||
Johann Christian von Brieg (1591–1639) | |||||||||||||
Christian von Liegnitz, Brieg und Wohlau (1618–1672) | |||||||||||||
Dorothea Sibylle von Brandenburg (1590–1625) | |||||||||||||
Charlotte von Liegnitz-Brieg-Wohlau (1652–1707) | |||||||||||||
Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596–1660) | |||||||||||||
Luise von Anhalt-Dessau (1631–1680) | |||||||||||||
Agnes von Hessen-Kassel (1606–1650) | |||||||||||||
Einzelnachweise
- August Benedikt Michaelis: Einleitung zu einer vollständigen Geschichte der chur- und fürstlichen Häuser in Teutschland, Band 2, Lemgo 1760, S. 586.
- Herzöge von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg auf Foundation for Medieval Genealogy, abgerufen am 3. November 2020.
- Claudia Tietz: Johann Winckler (1642–1705) - Anfänge eines lutherischen Pietisten. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2008, S. 71–72; FN 18 und 21.