Leonard Chess
Leonard Chess (* 12. März 1917 in Motal, Polen als Lejzor Szmuel Czyż,; † 16. Oktober 1969 in Chicago) war Eigentümer des Musiklabels Chess Records, das viele bekannte Blues-Musiker unter Vertrag hatte.
Leben
Die jüdische, polnische Familie Józef Czyż' aus Polesien migrierte in die USA Lejzor Czyż und sein Bruder Fiszel Czyż zogen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester 1928 via New York zum Familienvater nach Chicago. Die Namen Lejzor Czyż und Fiszel Czyż wurden anglisiert in Leonard Chess und Philip Chess. Nachdem die Brüder schon seit 1938 in die schwarze Chigaoer Musikszene involviert waren, kauften sie sich 1947 bei Aristocrat Records ein. Und sie steuerten das Chicagoer Unternehmen mit Musikern wie Muddy Waters, Sunnyland Slim und Willie Dixon in Richtung Blues.
1948 übernahmen die Brüder die Firma ganz und benannten sie in Chess Records um. Titel wie My Foolish Heart (Gene Ammons), Rollin’ Stone (Muddy Waters) und That's All Right (Jimmy Rogers) waren Belege für die neue Ausrichtung des Unternehmens. Der vielleicht einflussreichste Künstler, den Chess Records anfangs unter Vertrag hatte, war Little Walter, dessen ausgeprägtes Mundharmonika-Spiel den Blues revolutionierte.
Chess nahm Kontakt mit Sam Phillips von Sun Records auf, um neue Künstler aufzuspüren. Philips rekrutierte Howlin’ Wolf, Bobby Bland, Rufus Thomas und Dr. Isaiah Ross. Es folgten Bo Diddley und Sonny Boy Williamson II. In den 1950er Jahren wuchs der Erfolg des Unternehmens mit Interpreten und Bands wie The Moonglows, The Flamingos, Chuck Berry, Etta James, Fontella Bass, Koko Taylor, Little Milton, Laura Lee und Tommy Tucker.
Leonard Chess starb im Oktober 1969. 1987 wurde er in die Rock and Roll Hall of Fame (Nonperformers) aufgenommen.[1]
Sonstiges
Der Spielfilm Cadillac Records erzählt die Geschichte von Leonard Chess und seiner Plattenfirma Chess Records. Adrien Brody spielte Leonard Chess.