Leni Schmidt
Leni Schmidt, eigentlich Helene Hermine Fischer-Schmidt, geb. Schmidt, (* 28. Dezember 1906 in Bremen; † 11. November 1985 in Bremen) war eine deutsche Sprinterin.
Biografie
Leni Schmidt trat früh der Bremischen Turnvereinigung bei und spielte dort zunächst Schlagball und Handball, bis sie zunehmend die Leichtathletik für sich entdeckte. Durch ihren Sieg im 100-Meter-Lauf bei den Bremer Meisterschaften wurde sie 1924 als Sprinterin bekannt. Schmidts Zeit von 12,4 s wäre neuer Deutscher Rekord gewesen, wurde aber formal nicht anerkannt, da ihr Verein dem Turnverband und nicht dem Leichtathletikverband angehörte. Anschließend wurde sie in Hannover DZ-Meisterin. Schmidt startete dann für die Sportfreunde Bremen.
Bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam, bei denen erstmals Leichtathletikdisziplinen für Frauen ausgetragen wurden (100-Meter-Lauf, 800-Meter-Lauf, 4-mal-100-Meter-Staffel, Hochsprung und Diskuswurf), gewann sie mit der 4-mal-100-Meter-Staffel die Bronzemedaille. Die deutsche Staffel mit Rosa Kellner, Schmidt, Anni Holdmann und Leni Junker lief in 49,0 s hinter Kanada und den USA ins Ziel ein. Im 100-Meter-Lauf konnte sie sowohl ihren Vor- und den Zwischenlauf gewinnen, wurde aber nach zwei Fehlstarts ebenso wie die Kanadierin Myrtle Cook, damalige Weltrekordhalterin, im Endlauf disqualifiziert.
1929 wurde sie bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften Dritte im 200-Meter-Lauf. Ihr aktive Karriere endete 1930 durch einen Sportunfall.
Quellen
- Edith Laudowicz: , Helene Hermine, gen. Leni, geb. Schmidt. In: Frauen Geschichte(n), Bremer Frauenmuseum (Hg.). Edition Falkenberg, Bremen 2016, ISBN 978-3-95494-095-0.