Leimbach (Altmorschen)
Die Wüstung Leimbach ist ein spätestens im 16. Jahrhundert wüst gefallener Ort in der Gemarkung Altmorschen, Gemeinde Morschen, im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Das Dorf ist urkundlich erstmals im Jahre 1061 als “Leinbach”[1] erwähnt und lag zwischen Altmorschen und Heinebach, etwa 2,2 km südöstlich von Altmorschen in der Fuldaebene nördlich des Flusses und unmittelbar südlich der heutigen Bahnlinie Bebra-Kassel, der 1849 fertiggestellten einstigen Friedrich-Wilhelms-Nordbahn. In der Nähe, auf der anderen Seite der Bahnlinie und an der Bundesstraße 83, befindet sich heute ein nach der Wüstung benannter moderner Landwirtschaftshof, der Leimbachs Hof.
Der Ort hatte schon früh eine eigene Kirche, denn 1235 wird ein Pleban genannt.[2] 1263 schenkte die Herzogin Sophie von Brabant, Mutter des späteren hessischen Landgrafen Heinrich I., die Kirche dem Kloster Haydau. Im Jahre 1579 wird die inzwischen wüste Kirche im Haydauer Salbuch letztmals erwähnt.
Nach dem Ort nannte sich vermutlich ein niederadeliges Geschlecht, das 1220 bekundet ist und im 15. Jahrhundert ausstarb. Aus diesem Geschlecht stammte die erste Äbtissin des Klosters Haydau, Gertrud von Leimbach, eine Vertraute der hl. Elisabeth von Thüringen.
Anmerkungen
- Spätere Erwähnungen nennen den Ort auch “Leigenbach” (1196) und “Legenbach” (1235).
- Die Kirche stand wohl nicht, wie manchmal vermutet, 0,9 km weiter nordwestlich auf dem 209 Meter hohen Kapellberg, denn das Kloster Haydau errichtete dort im Jahre 1514 eine Wallfahrtskapelle.
Weblinks
- Leimbach (Wüstung), Gemarkung Altmorschen, Gemeinde Morschen, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).