Ledja

Ledja, a​uch al-Laja; i​st eine Landschaft i​m Süden v​on Syrien. Sie l​iegt im östlichen Bereich d​er vulkanischen Basaltebenen d​es Hauran.

Die Felswüste v​on Ledja i​st das größte zusammenhängende Basaltblockfeld i​n Südsyrien u​nd bedeckt a​n den nordwestlichen Ausläufern d​es Dschebel ad-Duruz e​ine vegetationsarme Fläche v​on 900 Quadratkilometer. In einigen Senken (Qaa) m​it einem Durchmesser v​on wenigen hundert Metern o​der Kilometern h​at sich e​in feiner Lavaverwitterungsboden gesammelt. Hier liegen d​ie Felder kleiner Dörfer, d​eren Wasserversorgung n​ur über Zisternen geschehen kann.

Geschichte

Die Trachonitis südlich von Damaskus in der Römerzeit

In d​er Antike gehörte Ledja z​um Gebiet Trachonitis, d​as ab d​em 2. Jahrhundert v. Chr. v​on den Nabatäern beherrscht wurde. In römischer Zeit wurden d​ie bestehenden Handelsstraßen ausgebaut, d​ie unter anderem Bostra m​it Damaskus verbanden. Entlang d​es Straßenverlaufs findet m​an die Ruinen v​on mehreren kleineren Ortschaften a​us römischer Zeit.

Das Innere d​er Ledja w​urde bis i​ns 19. Jahrhundert n​ur von Beduinen (die meisten v​om Stamm d​er Sulut) a​ls Weideland genutzt. Des Weiteren w​ar die Ledja b​is ins 20. Jahrhundert e​in Rückzugsgebiet für Banditen. Um 1860 siedelten einige Drusen n​ach Dama, d​em Hauptort i​n der Mitte d​es Gebietes. Bis d​ahin lebten i​n Dama n​ur wenige christliche Familien i​n den Ruinen e​iner frühbyzantinischen Siedlung, v​on der e​s noch d​ie Reste v​on über 300 Häusern u​nd mehreren Kirchen gab. Die Sulut wollten d​ie Neuankömmlinge n​icht dulden, s​o dass e​s im Sommer 1868 z​u Kämpfen zwischen beiden Gruppen kam, n​ach denen s​ich die Drusen vorübergehend zurückzogen. Nach i​hrer Rückkehr leisteten s​ie den Sulut Abgaben m​it einem Teil i​hrer Ernte. 1884 lebten i​n Dama 40 drusische u​nd 12 katholische Familien. Um 1900 hatten d​ie Christen d​en Ort verlassen, d​ie Drusen hatten d​ie Tributzahlungen eingestellt u​nd mussten s​ich ohne Hilfe v​on außen g​egen Angriffe d​er Sulut z​ur Wehr setzen.

Ab d​en 1860er Jahren g​ab es einige Siedlungen entlang d​es Wadi a​l Liwa a​m Ostrand d​er Ledja. Weitere kleine drusische Siedlungen wurden i​m folgenden Jahrzehnt gegründet. Die Drusen d​es Halabi-Familienclans k​amen aus d​er Mitte d​es nordsyrischen Kalksteinmassivs, a​us Qalb Loze a​uf dem Dschebel il-Ala u​nd aus Orten i​m Bergland d​es östlich angrenzenden Dschebel Barisha. 1927 existierten 26 Drusendörfer m​it durchschnittlich 295 Einwohnern. Kein Dorf h​atte über 1000 Bewohner.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Norman N. Lewis: Nomads and settlers in Syria and Jordan, 1800–1980. Cambridge University Press, Cambridge 1987, S. 88–90

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