Leander Sukov
Leander Sukov (* 26. Dezember 1957 als Martin Timm[1] in Hamburg-Barmbek) ist ein deutscher Schriftsteller und Autor.
Wirken
Leander Sukov ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.[2] Am 10. Mai 2019 wurde er zu dessen Vizepräsidenten und Writers-in-Exile-Beauftragten gewählt. In vielen seiner Werke spiegelt sich seine politische Haltung wider.[3]
Leander Sukov wurde im Februar 2019 auf dem Schriftsteller_innen-Kongress in Schweinfurt zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller gewählt.[4]
In den Leipziger Kritiken heißt es zur Arbeit von Leander Sukov
„Neben den auf Sexualität … fokussierten Texten, … finden sich … politische Texte … Ebensowenig wie seine Gedichte über Erotik in die Pornographie abdriften, taucht in seinen politischen Gedichten der erhobene Zeigefinger auf… Eine weitere bislang kaum bekannte Facette seines dichterischen Werkes sind die Einflüsse aus der Beatgeneration, …“
Neben Romanen und Gedichten schreibt Leander Sukov Artikel unter anderem für die Tageszeitungen taz und junge Welt[6][7] und für die Wochenzeitung Unsere Zeit[8][9]. Einige Gedichte von Leander Sukov aus dem Gedichtband Perlensau wurden von Sascha Mersch vertont und sind auf der gleichnamigen CD erschienen.[10][11]
Sukov hatte ab Juni 2016 die „literarische Leitung“ des Kulturmaschinen-Verlags übernommen.[12] Inzwischen wurde der Verlagsname dem neugegründeten Verein der Kulturmaschinenautoren übertragen und Sukov ist gleichberechtigtes Vereinsmitglied geworden.
Werke
- Dezemberkind, Autobiografischer Roman, Vier-Vögel-Verlag, 2004, ISBN 978-3-938366-0-04[13]
- Homo Clausus, Kulturmaschinen, 2009, ISBN 978-3-940274-07-6[14]
- Ist besser, verdorben auch zu sein ..., 21 Shakespeare-Sonette (Nachdichtung), Kulturmaschinen, 2009, ISBN 978-3-940274-05-2[15][16] (erste Auflage 2008, ISBN 978-3-940274-00-7)
- Perlensau. Kulturmaschinen, 2009, ISBN 978-3-940274-06-9[17] (erste Auflage 2008, ISBN 978-3-940274-01-4)
- Warten auf Ahab : oder Stadt Liebe Tod, Kulturmaschinen, 2012, ISBN 978-3-940274-55-7
- Die Alternative wäre Dorsch gewesen, Kurzgeschichten, Kulturmaschinen, 2015, ISBN 978-3943977615
- Schöne kleine Stadt, Kulturmaschinen, Novelle über Ochsenfurt 2015, ISBN 978-3943977639[18]
- Auf einer Bank bei den nahen Pferdekoppeln sitzt ein Junge aus Nigeria und träumt vom Glücklichsein, Gedichte, Ochsenfurter Edition, 2016, ISBN 978-3946497004
- Obszön, Lang-Gedicht, Kulturmaschinen, 2020, ISBN 978-3-96763-089-3
- wenn die erwacht, singt ein leichter kalter wind lieder von polly scattergood, Gedichte, Kulturmaschinen, 2021, ISBN 978-3-96763- 155-5
- Weitere Schriften
- Statt eines Nachworts. 1981 In: Motive, die unter die Haut gehen. Carussell Verlag (1. Auflage) (ISBN 978-3922594291 der 4. Auflage)
- Eine Angstvolle Antwort, 2003 In: Netzgeschichten 5. yedermann Verlag, ISBN 3-935269-23-4
- Warm ums Herz. 2007 In: Die Brücke – Antirassistische Zeitschrift. Heft 146
- Gedichte, 2008 In: Die Brücke – Antirassistische Zeitschrift. Heft 148
- Gedichte, 2009 In: Die Brücke – Antirassistische Zeitschrift. Heft 151
- Ode an den Germknödel. 2010 In: Poesiealbum neu. Heft 1/2010 Essen und Trinken – Gedichte. ISBN 978-3-937264-67-7, S. 8.
Netzaktivität
Sukov schreibt einen eigenen Blog unter www.leandersukov.de
Er betreibt die Seite literaturglobe.de, u. a. mit dem ehemaligen ARD-Hörfunk-Korrespondenten Norbert Ahrens, dem ehemaligen ZEIT-Redakteur Martin Ahrends und dem Schriftsteller Peter H. Gogolin. Seit 2018 befindet sich die Seite unter /kultur-und-politik.de
Rezeption
Im Klappentext von "Auf einer Bank ..." schreibt Dr. Maurice Schuhmann, Lehrbeauftragter Universität Grenoble, über den Autor:
"Sukov schreibt sowohl Prosa als auch Lyrik. Seine Lyrik bewegt sich im Spannungsverhältnis von Neo-Realismus und Neo-Romantik. Seine Werke sind häufig idealistisch und stützen sich auf ein humanistisches Weltbild. Mystische Bilder in den Geschichten und Gedichten ergeben sich bei Sukov aus dem Bindeverhältnis des Gegenwärtigen zur Vergangenheit, also aus dem ständigen Fluß des umfassenden Geschehens. Sukov sieht im Jetzt das jeweils kurzlebige Ergebnis eines kybernetischen Prozesses aus der Vergangenheit, der so vielschichtig ist, dass der Prozess selbst keine vollständige Erklärung seines Seinszustandes mehr zulässt, sondern nur noch durch abstrakte Erzählungen teilverknüpft werden kann. Dabei werden Tendenzen aufgezeigt. Diese Entwicklungszüge befinden sich in einem ständigen Prozess.
Das Leid des Menschen als konkretes Wesen, losgelöst von der abstrakten Rationalität der Welt und eingeschlossen in ein eigenes Sein ist der durchgängige rote Faden des Werkes. Dabei glaubt Sukov nicht an Vorbestimmtheit und Schicksal, sondern an die Gestaltungskraft des Individuums, die jedoch selten nur stark genug ist, den kybernetischen Prozess der Zeitabläufe zu verändern."
Im Freitag heißt es zum 2012 erschienenen Roman Warten auf Ahab:
„Leander Sukovs Monolog ... ist wuchtig, defätistisch und sehr erotisch – damit scheint der Roman aus der Zeit gefallen zu sein ... Die schöne, subjektivistische Sprache ... in der Tradition Peter Handkes ... erinnert in ihrem bedenkenlosen Materialismus ... ans detailliert Monologische von António Lobo Antunes oder Nanni Balestrini ("I Furiosi"): ein temperiertes Meer der Silben, in dem der Wind des Temperaments die Wörter vor sich her treibt.“
Preise und Stipendien
- 2014 – Nominierung für den Horst-Bingel-Preis[20]
- 2014 – Aufenthaltsstipendium im Schleswig-Holsteinischen Künstlerhaus Eckernförde[21]
Weblinks
Einzelnachweise
- Was soll das eigentlich mit diesem Sukov, Sukov?, Website von Leander Sukov, gesichtet am 21. Oktober 2010.
- http://www.pen-deutschland.de/de/pen-zentrum-deutschland/mitglieder/#people-S
- Der Bettler, auf "Sprachgarbe", gesichtet am 11. Januar 2011.
- Mitglieder des VS-Vorstandes. Abgerufen am 14. April 2020.
- Perlensäue & Shakespeare-Sonette (Memento des Originals vom 4. Februar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Maurice Schuhmann in Leipziger Kritiken Mai-Juni 2008
- Kontrahenten - Ein Buch über zwei höchst ungleiche Agenten im Kalten Krieg, in: junge Welt, Printausgabe vom 8. März 2010, S. 15.
- Treibende Kraft. Gedenken an den Schriftsteller Wolf-Dieter Krämer, in: junge Welt, 23. März 2019.
- Das kommt mir chinesisch vor - Ein paar Gedanken zur Frankfurter Buchmesse von Leander Sukov In: UZ vom 30. Oktober 2009
- Das Positionspapier tut gar nicht weh, allerdings hilft es auch nicht weiter. von Leander Sukov (Memento vom 18. Juli 2013 im Internet Archive), in: UZ vom 28. Oktober 2009
- Sascha Mersch - Perlensau - Vertonte Gedichte von Leander Sukov. In: Contraste. Heft 303, S. 2.
- Warschauer (Memento vom 18. September 2012 im Webarchiv archive.today), Maurice Schumann über Perlensau von Sascha Mersch und Leander Sukov.
- Leander Sukov übernimmt Programmleitung bei Kulturmaschinen-Verlag, buchmarkt.de, 31. Mai 2017, abgerufen am 31. Mai 2017
- Rezension zu Dezemberkind auf linkesbuch.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Rezension zu Homo Clausus In: Europa Literaturkreis Kapfenberg. vom 10. Januar 2010
- Das Buch enthält einen Essay – in Übersetzung – von Rictor Norton
- Schlampe Shakespeare von Claudia Wangerin In: Junge Welt. 5. April 2008, S. 12
- Enthalten ist Rede am 8. Januar 2005 in Berlin von Esther Bejarano
- Rezension zu Schöne kleine Stadt In Neues Deutschland, 12. Nov. 2015 (Paywall)
- Marcel Lalachowski im Freitag vom 26. April 2012, Seite 16
- /Bericht in der Eckernförder Zeitung
- Stipendium im Schleswig-Holsteinischen Künstlerhaus Eckernförde (Memento vom 23. September 2013 im Internet Archive)/Website Schleswig-Holstein Kultur