Langstroth-Beute
Die Langstroth-Beute ist eine Behausung für Honigbienen in der Imkerei. 1935 von Lorenzo Langstroth entwickelt, gilt sie als die Urform der Magazinbeute. Heute ist sie die weltweit meistverwendete Bienenbeute.[1]
Beschreibung
Wie jede Magazinbeute besteht auch die Langstroth-Beute zum größten Teil aus Zargen, das sind viereckige Rahmen in welche die Rähmchen gehängt werden. Unter den Zargen ist ein Boden, welcher das Flugloch bildet und zur Belüftung dient. Außerdem haben manche dieser Böden eine Windel, mit der nach unten gefallene Reste aus dem Bienenvolk untersucht werden können.
Direkt auf den Zargen liegt eine Abdeckung, die meistens aus einer Folie besteht. über dieser ist der Innendeckel, welcher zur Isolierung dient. Ganz oben ist noch eine Blechhaube als Wetterschutz angebracht.[2]
Damit die Königin nicht im Honigraum ihre Eier legen kann, wird in der konventionellen Imkerei ein Absperrgitter als Trennung zwischen Brut- und Honigraum verwendet welches, im Gegensatz zu der Königin und den Drohnen, nur Arbeiterinnen durchqueren können.[3]
Eine wichtige Eigenschaft der Langstroth-Beute ist die Einhaltung des Bienenabstands (englisch bee space) von ±8 mm zwischen den Rähmchen. Dieser verhindert, dass die Bienen Zwischenräume zu stark mit Wachs oder Propolis verbauen.[4]
Ausführungen
Eine wichtige Unterscheidung bei Langstroth-Beuten ist die Höhe der Zargen. Die beiden häufigsten Varianten sind dabei die Ganzzarge mit einer Höhe von 232 mm und die 2/3 Flachzarge mit einer Höhe von 159 mm. Ihre Breite ist hingegen bei allen gängigen Langstroth-Beuten gleich, sie beträgt 448 mm.[5]
Auch die Anzahl Rähmchen kann verschieden sein. Üblicherweise beträgt sie 10, manchmal jedoch auch 8 pro Zarge.[6] Die Langstroth-Beute mit 10 Rähmchen pro Zarge ist kompatibel mit der modifizierten Dadant-Beute.[7]
Eigenschaften
Die Eigenschaften der Langstroth-Beute ähneln denen der meisten Magazinbeuten. Dies sind zum Beispiel mobile Waben und die Tatsache, dass Eingriffe ins Bienenvolk von oben vorgenommen werden (deshalb sind Sie Oberbehandlungsbeuten).
Vor allem die flachzargigen Langstroth-Beuten haben einen kleineren und leichteren Brutraum als andere Magazinbeuten. So kann dieser bei Bedarf gekippt werden, was zum Beispiel für die Schwarmkontrolle nützlich ist.
Vor allem wird die Langstroth-Beute in der konventionellen Imkerei benutzt, in der wesensgemäßen Beibehaltung wird sie oft als „unnatürlich“ betrachtet.[8]
Hinweis zum Wortgebrauch
Anders als im deutschen Sprachraum versteht man im Englischen unter dem Begriff "Langstroth hive" nicht eine bestimmte Art der Magazinbeute. Vielmehr wird das Wort dort als Überbegriff für alle Magazinbeuten verwendet.
Weblinks
Einzelnachweise
- Gängige Beuten: mit welchem Beutetyp imkern? In: Bees4life. Abgerufen am 3. Mai 2021 (deutsch).
- Günter Friedmann: Bienengemäß imkern - Das Praxis-Handbuch. 4. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München 2019, ISBN 978-3-8354-1544-7, S. 175.
- Kaspar Bienefeld: Imkern - Schritt für Schritt. Kosmos, ISBN 978-3-440-14949-2.
- lea68: Bee Space | The Home of my Bees. Abgerufen am 7. Mai 2021 (deutsch).
- Langstroth Maß | BeeVenture. 28. Januar 2012, abgerufen am 4. Mai 2021 (deutsch).
- Imkerverein Langstroth Berlin e.V. Abgerufen am 3. Mai 2021 (deutsch).
- https://www.magazinimker.de/Magazin-Beuten/
- Angelika Sust: Unsere ersten Bienen. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-8186-0323-6.