Langgestielter Mannsschild
Der Langgestielte Mannsschild (Androsace elongata), auch als Steppen-Mannsschild bezeichnet, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Mannsschild (Androsace) innerhalb der Familie der Primelgewächse (Primulaceae).[1] Sie kommt in Mitteleuropa selten bis sehr selten vor.
Langgestielter Mannsschild | ||||||||||||
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Langgestielter Mannsschild (Androsace elongata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Androsace elongata | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Langgestielter Mannsschild wächst als einjährige krautige Pflanze[1] und erreicht Wuchshöhen von 2 bis 5 Zentimetern. Sie besitzt keine sterilen Sprosse. Alle Pflanzenteile sind mit Sternhaaren besetzt, die Blätter und die Kelchteile sind oft verkahlend oder kahl.
Die in grundständiger Rosette angeordneten Laubblätter sind lanzettlich geformt und spitz, gezähnelt oder ganzrandig.
Generative Merkmale
Die Blütezeit liegt meist im April und Mai, in Brachäckern auch im August. Die Blütenstandsschäfte entspringen zu mehreren aus den Achseln der oberen Laubblätter. Der doldige Blütenstand ist ausgebreitet und mehrblütig. Die Blütenstiele sind sehr dünn und zur Blütezeit beträchtlich länger als die Hüllblätter.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind bis etwas der Hälfte ihre Länge von 4 bis 5 Millimetern glockenförmig verwachsen. Die Krone ist kürzer als der Kelch. Die Krone ist weiß, besitzt einen gelben Schlund, ist etwa 3 Millimeter lang.
Die Kapselfrucht ist bei einer Länge von etwa 3 Millimetern kugelig und kürzer als der Kelch. Die Samen sind zahlreich vorhanden, von rundlich-eckiger Form und etwa 0,5 × 0,75 Millimeter groß.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[2]
Vorkommen und Gefährdung
Allgemeine Verbreitung
Androsace elongata kommt in Südosteuropa, Mittel- und Südrussland bis Ostasien vor. Sehr selten in Mitteleuropa. In der Schweiz fehlt diese Art völlig.
Androsace elongata ist eine Art der östlichen Steppengebiete, die in Mitteleuropa ihre Westgrenze findet.
Verbreitung in Deutschland
Der Langgestielte Mannsschild ist in Deutschland selten und nur am Mittelrhein, in der Wetterau, im Nahetal, dem Thüringer Becken, dem fränkischen Keupergebiet und der Mittelelbe zu finden.
Verbreitung in Österreich
Der Steppen-Mannsschild tritt in Österreich in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und dem Burgenland in der collinen bis submontanen Höhenstufe selten auf. Die Vorkommen konzentrieren sich dabei auf das pannonische Gebiet. Der Steppen-Mannsschild gilt als „stark gefährdet“.[3]
Standort
Der Langgestielte Mannsschild wächst auf Trockenrasen, in Schillergrasfluren, Getreide-Unkrautgesellschaften und auf Brachfeldern. Er gedeiht am besten auf trocken-warmen, oft kalkarmen Lehm- und Sandlehmböden. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Sedo albi-Veronicion dillenii-Verbands, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften des Alysso-Sedion albi vor.[2]
Artenschutz in Deutschland
Gefährdung: in Deutschland: Kategorie 1 = „Vom Aussterben bedroht“ bewertet.[4]
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Androsace elongata erfolgte 1763 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Editio Secunda, Tomus II, Seite 1668.[5]
Je nach Autor gibt es etwa zwei Unterarten:[5]
Literatur
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von August Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. Begründet von August Binz. 18. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
Einzelnachweise
- Ian Keith Ferguson: Androsace L., S. 20–23. In: Thomas Gaskell Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Band 3: Diapensiaceae to Myoporaceae. Cambridge University Press, Cambridge, 1972, ISBN 0-521-08489-X. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 740.
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
- Androsace elongata L., Langstieliger Mannsschild. FloraWeb.de
- Karol Marhold (2011): Primulaceae. Androsace elongata In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.
Weblinks
- Langgestielter Mannsschild. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Mannsschild Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).