Langer Pfeffer
Langer Pfeffer (Piper longum), auch Stangenpfeffer genannt, ist eine Art aus der Gattung Pfeffer in der Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae). Er wird auf Tamil/Malayalam pippali genannt und gab der gesamten Gattung Piper (deutsch: Pfeffer, entstanden aus mittelhochdeutsch phëffer) den Namen.
Langer Pfeffer | ||||||||||||
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Langer Pfeffer (Piper longum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Piper longum | ||||||||||||
L. |
Vorkommen und Geschichte
Langer Pfeffer wächst wild in ganz Indien, vom Fuß des Himalayas bis Südindien, auch in Nepal.[1] Er gilt als die erste Pfefferart, die das Mittelmeer erreichte, und war in Europa vor dem heute gebräuchlichen echten Pfeffer bekannt. Alexander der Große soll ihn aus Indien mitgebracht und in Europa eingeführt haben. Die Griechen und Römer importierten Langen Pfeffer und wertschätzten ihn als Heilmittel und Gewürz. Langer Pfeffer wurde in Europa bis ins 17. Jahrhundert viel genutzt, dann aber vom echten Pfeffer fast vollkommen verdrängt. Heute gilt er als „exotisches“ Gewürz und ist oftmals nur in speziellen Geschäften (beispielsweise Asialäden) zu erhalten[2], ist jedoch auch von großen Gewürzproduzenten erhältlich.[3]
Beschreibung
Langer Pfeffer ist eine kletternde Pflanze, an deren Sprossknoten Wurzeln austreten. Er besitzt 4 bis 9 cm lange und 3 bis 7 cm breite, ganzrandige Laubblätter. Die kleinen zweihäusigen Blüten stehen in schlanken Ähren und werden von schildartigen Schuppen verdeckt. Die männlichen Ähren können 5 bis 8 cm lang werden, die weiblichen nur 2,5 bis 5 cm. Letztere sind glatt, nur die Narbe ist freigelegt.[4]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 52, seltener 26, 44 oder 60.[5]
Verwendung
Die an Kätzchen erinnernden Fruchtstände werden in verschiedenen Reifestufen geerntet und getrocknet als Langer Pfeffer gehandelt und überwiegend als Gewürz, in Indien aber auch als Heilmittel verwendet. Langer Pfeffer ist etwa gleich scharf wie schwarzer Pfeffer und hat einen leicht süßlichen und säuerlichen Geschmack.[6] Er kann als vollwertiger Ersatz für schwarzen Pfeffer genutzt werden, ist jedoch teurer als dieser. Es empfiehlt sich, die Früchte mit einer Schere in Stücke auf 0,5 cm zuzuschneiden. Diese lassen sich dann mit einem Mörser oder einer Gewürzmühle mit keramischem Mahlwerk zermahlen und so sehr gut in der Küche einsetzen.[2]
Einzelnachweise
- Piper im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 3. Juni 2018.
- Gernot Katzer: http://gernot-katzers-spice-pages.com/germ/Pipe_lon.html Beschreibungsseite über Langer Pfeffer als Gewürz, Stand: 27. Oktober 2007.
- Fuchs Gewürze: https://www.fuchs.de/produkte/fuchs-langer-pfeffer/ Beschreibungsseite über Langer Pfeffer als Gewürz, Stand: 26. Februar 2017.
- Shiu-ying Hu: Food Plants of China. The Chinese University Press, Hong Kong 2005, ISBN 962-201-860-2.
- Piper longum bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Anne Iburg: Dumonts kleines Gewürzlexikon. Dörfler im Nebel Verlag GmbH, ISBN 3-89555-202-X, S. 172.