Lanassa (Mythologie)
Lanassa (altgriechisch Λάνασσα Lánassa, auch Λεώνασσα Leṓnassa) gilt in der antiken Überlieferung als die mythische Ahnmutter des molossischen Königshauses von Epirus.
Sie soll entweder eine Urenkelin[1] oder eine Enkelin[2] des griechischen Sagenhelden Herakles gewesen sein.
Als sich Neoptolemos, der Sohn des Achilleus, nach Heldentaten im Trojanischen Krieg auf den Rückweg machte, eroberte er laut einer der vielen Sagenvarianten Epirus, entführte Lanassa gewaltsam aus dem Tempel des Zeus zu Dodona und verheiratete sich mit ihr. Laut Plutarch hatten sie einen Sohn namens Pyrrhos,[3] laut dem um 200 v. Chr. schreibenden Mythographen Lysimachos hatte sie als Leonassa mit Neoptolemos acht Kinder: Argos, Pergamos, Dorieus, Pandaros, Eurymachos, Eraos, Danaë und Troas.[4]
Literatur
- Otto Höfer: Leonassa. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 1944 (Digitalisat).
- Magdalena Schmidt: Lanassa 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XII,1, Stuttgart 1924, Sp. 617.
Anmerkungen
- So Plutarch, Pyrrhos 1,2, der Lanassa als Tochter des Kleodaios und Enkelin des Herakles-Sohnes Hyllos bezeichnet.
- So Iustinus 17,3,4
- Plutarch, Pyrrhos 1,2.
- Lysimachos in den Scholien zu Euripides, Andromache 24 und 32; siehe Felix Jacoby: Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrH). Nr. 382 F 10.