Lamprophiidae
Die Lamprophiidae sind eine in Afrika, im Nahen Osten und auf dem Indischen Subkontinent vorkommende Familie kleiner, natternartiger Schlangen.
Lamprophiidae | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gonionotophis nyassae | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lamprophiidae | ||||||||||||
Fitzinger, 1843 |
Merkmale
Bei den Lamprophiidae handelt es sich durchweg um kleine bis mittelgroße, natternartige Schlangen. Die Familie umfasst Gattungen aus der ehemals paraphyletischen Familie der Nattern (Colubridae) die näher mit den Giftnattern (Elapidae) verwandt sind als mit den Nattern. Die nahe Verwandtschaft und Abtrennung dieser Unterfamilien und Gattungen von den Nattern gründet sich auf molekularbiologische Untersuchungen und wird nur durch wenige morphologische Merkmale gestützt.
Diagnostisches Merkmal der Lamprophiidae sind die dornartigen Hautverknöcherungen der Hemipenis, die in Querreihen stehen und basal mit rüschenartigem Gewebe verbunden sind. Das Merkmal ist bei einigen Taxa, wie der Gattung Bothrolycus nur wenig entwickelt. Außerdem ist der Sulcus spermaticus, eine Rinne an der Innenseite des Hemipenis, in der bei der Kopulation die Spermien in die weibliche Kloake geleitet werden auf eine besondere Weise geformt. Der Sulcus spermaticus der Lamprophiidae teilt sich auf dem mittleren Abschnitt des Hemipenis.[1]
Systematik
In der Familie Lamprophiidae gibt es 87 Arten in elf Gattungen:[2]
- Boaedon Duméril, Bibron & Duméril, 1854
- Bothrolycus Günther, 1874
- Bothrophthalmus Peters, 1863
- Chamaelycus Boulenger, 1919
- Dendrolycus Laurent, 1956
- Gonionotophis Boulenger, 1893
- Hormonotus Hallowell, 1857
- Swasiland-Hausschlange (Inyoka Branch & Kelly, 2011)
- Lamprophis Fitzinger, 1843
- Lycodonomorphus Fitzinger, 1843
- Lycophidion Fitzinger, 1843
- Pseudoboodon Peracca, 1897
Zu den Lamprophiidae gehörten ursprünglich 7 Unterfamilien, heute aber nur noch die Arten und Gattungen der ehemaligen Unterfamilie Lamprophiinae. Die Aparallactinae und Atractaspidinae gehören heute zur Familie der Erdvipern (Atractaspididae). Die Unterfamilien Psammophiinae, Prosymninae, Pseudaspidinae und Pseudoxyrhophiidae haben jetzt den Status eigenständiger Familien.[3][4]
Das folgende Kladogramm zeigt die systematische Stellung der Lamprophiidae und ihrer ehemaligen Unterfamilien.[3]
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Einzelnachweise
- Hussam Zaher, Felipe Gobbi Grazziotin, John E. Cadle, Robert W. Murphy, Julio Cesar de Moura-Leite, Sandro L. Bonatto: Molecular phylogeny of advanced snakes (Serpentes, Caenophidia) with an emphasis on South American Xenodontines: a revised classification and descriptions of new taxa. Pap. Avulsos Zool. (São Paulo) vol.49 no.11 São Paulo, 2009, doi:10.1590/S0031-10492009001100001 PDF
- Lamprophiidae In: The Reptile Database
- Hussam Zaher, Robert W. Murphy, Juan Camilo Arredondo, Roberta Graboski, Paulo Roberto Machado-Filho, Kristin Mahlow, Giovanna G. Montingelli, Ana Bottallo Quadros, Nikolai L. Orlov, Mark Wilkinson, Ya-Ping Zhang, Felipe G. Grazziotin (2019): Large-scale molecular phylogeny, morphology, divergence-time estimation, and the fossil record of advanced caenophidian snakes (Squamata: Serpentes). PLOS ONE, Mai 10, 2019. doi: 10.1371/journal.pone.0216148
- The Reptile Database: Suborder Ophidia (Serpentes) – Snakes