Lampenöl
Lampenöl ist Öl, das zur Verbrennung in Öllampen verwendet wird. Der Begriff ist EU-weit nicht genormt.
Lampenöle auf Mineralölbasis sind im Handel erkennbar durch die Inhaltsbezeichnungen Petroleum, Paraffinöl, Flüssigparaffin oder Isoparaffin. Geringste Mengen dieser Öle können bei Kindern schwere Lungenkomplikationen auslösen, die zum Tode führen können. Diese Gefahr hat unter anderem zur Einführung der CE Vorschrift EN14059 2001/95/EC für Öllampen geführt.[1]
Alternative Lampenöle, die weniger gefährlich für Kinder sind, werden auf pflanzlicher Basis hergestellt und sind teilweise unter der Bezeichnung Bio-Lampenöl im Handel. Dabei handelt es sich größtenteils um Fettsäuremethylester (Biodiesel). Aufgrund der erhöhten Viskosität gegenüber mineralischen Ölen ist die Verwendbarkeit in Petroleumlampen oftmals nicht mehr gegeben.
Historisch wurden vor der Raffination von Erdöl hauptsächlich Pflanzenöle wie Sesamöl, Olivenöl, Rapsöl oder Leinöl verwendet. Im 19. Jahrhundert hatte Tran eine große Bedeutung für die Straßenbeleuchtung von Großstädten wie London oder Paris („Tranfunzeln“).
In China wurde nach der Song-Dynastie (ab dem Ende des 13. Jahrhunderts) Baumwollsamenöl verwendet, das als billiges Nebenprodukt beim Anbau von Baumwolle abfällt. Andere früher in China zur Beleuchtung verwendete Öle – neben den bereits genannten – wurden aus Bäumen gewonnen: aus dem Talgbaum, Holzölbaum (Tungbaum), Kampferbaum und aus Camellia oleifera (Kamelienöl). Hinzu kam je nach Region unter anderem Lampenöl aus Steckrüben, Fischöl, Rizinusöl, Sojaöl, Hanföl, Walnussöl und Öl aus der chinesischen Pistazie (Pistacia sinensis).[2]
Einzelnachweise
- Bayerisches Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz, Gefahren durch Lampenöle von Dipl.-Ing. (FH) Hans Sigl
- Xiujie Wu: Ein Jahrhundert Licht: eine technikethnologische Studie zur Beleuchtung im chinesischen ländlichen Alltag. (Alltagskulturen Chinas und seiner Nachbarn, Band 2) Harrassowitz, Wiesbaden 2009, S. 95f.