LWP Ewp
Die LWP Ewp der Elektrischen Lokalbahn Wien-Landesgrenze nächst Hainburg (L.W.P.) war eine Elektrolokomotivreihe, die auf der Pressburger Bahn eingesetzt wurde.
LWP Ewp / BBÖ 1005 / ÖBB 1072 | |
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Nummerierung: | LWP: Ewp 1–8 BBÖ: 1005.01–08 ÖBB: 1072.01–08 |
Anzahl: | 8 |
Hersteller: | Graz, ELIN/Wien |
Baujahr(e): | 1914, 1916 |
Ausmusterung: | 1975 |
Achsformel: | 1'B1 |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 10.526 mm |
Gesamtradstand: | 5.900 mm |
Dienstmasse: | 56 t |
Reibungsmasse: | 28 t |
Radsatzfahrmasse: | 14 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 60 km/h |
Stundenleistung: | 600 kW/39 km/h |
Dauerleistung: | 600 kW/58 km/h |
Anfahrzugkraft: | 70 kN |
Treibraddurchmesser: | 1.034 mm |
Laufraddurchmesser: | 870 mm |
Motorbauart: | doppeltgespeister Reihenschlussmotor 1~M |
Stromsystem: | 15 kV / 16 2⁄3 Hz |
Anzahl der Fahrmotoren: | 1 |
Antrieb: | Parallelkurbel-Blindwellen-Schrägstangenantrieb |
Übersetzungsstufen: | 1:1 |
Bremse: | Vakuumbremse, Handspindelbremse, später Druckluftbremse |
Die Lokomotiven wurden ab 1913 geliefert. Als die Pressburger Bahn 1914 eröffnet wurde, standen zunächst sechs Maschinen mit den Nummern 1 bis 6 zur Verfügung, wobei die Nummer 6 der ungarischen Teilgesellschaft Pozsony Országhatárszéli Helyiérdekű Villamos Vasút (P.O.H.É.V.) gehörte. 1916 wurden weitere zwei Lokomotiven mit den Nummern 7 und 8 nachgeliefert. Ab 1921 übernahmen die Österreichischen Bundesbahnen (BBÖ) den Betrieb der Strecke, die die Lokomotiven mit 1005.01–08 bezeichneten und sie in der damaligen Zugförderungsleitung Groß-Schwechat stationierten.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 12. März 1938 gingen die BBÖ in der Deutschen Reichsbahn (DR) auf, die den Lokomotiven die Reihenbezeichnung E 72 gab.
Ab 1953 wurden die Lokomotiven zur Reihe 1072. Ende der 1950er Jahre wurden die nach dem Krieg verbliebenen sechs Lokomotiven modernisiert. Sie erhielten einen neuen verschweißten Kasten, neue Stromabnehmer und Druckluft- statt Vakuumbremsen.
Mit einem Dienstgewicht von 56 Tonnen und einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h waren diese Maschinen typische Lokalbahnlokomotiven und passten nicht mehr in die „moderne Zeit“. Dennoch leisteten sie noch bis 1975 Traktionsdienst und wurden nach und nach von den Triebzügen der Reihe 4030 abgelöst.
Die 1072.04 ist seit 1975 mit der falschen Nummer 1072.01 versehen. Nach ihrer Ausmusterung war sie von 1977 bis 1986 im Lokomotivschuppen des Bahnhofs Weilheim (Oberbay) abgestellt.[1] Die Maschine wurde vom Verband der Eisenbahnfreunde (VEF) von einer deutschen Eisenbahnsammlerin erworben und am 21. September 2014 mit einem Hilfszug vom Eisenbahnmuseum Strasshof ins Eisenbahnmuseum Schwechat überstellt.[2] 1072.05 war bis Jänner 2018 in Marchegg nicht öffentlich abgestellt und wurde im genannten Zeitraum im Auftrag des technischen Museums verschrottet. Damit ist nur mehr eine Lokomotive dieser Serie erhalten.
Literatur
- Alfred Horn: „60 Jahre“ – Die Preßburgerbahn. Bohmann Verlag, Wien 1974, ISBN 3-7002-0420-6
- Hufnagl Wolfdieter: Die Niederösterreichischen Landesbahnen Transpress Verlag 2003 ISBN 3-613-71214-8.
- Alfred Horn: Preßburgerbahn – 75 Jahre in Bildern. Bohmann Verlag, Wien 1989, ISBN 3-7002-0698-4.
- Richard Rotter, Helmut Petrovitsch: Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen – Elektrische Lokomotiven und Triebwagen. alba Verlag, Düsseldorf 1990, ISBN 3-87094-132-4.
- Markus Inderst: Bildatlas der ÖBB-Lokomotiven. Alle Triebfahrzeuge der Österreichischen Bundesbahnen. GeraMond, München 2010, ISBN 978-3-7654-7084-4.
Weblinks
- Foto der 1072.01 mit altem Kasten
- Foto der 1072.01 mit neuem Kasten
- ÖBB 1072 auf bahnbilder.de
Einzelnachweise
- Andreas Janikowski: Die Ammerseebahn. Verkehrsentwicklung im westlichen Oberbayern. Transpress, Stuttgart 1996, ISBN 3-89494-136-7, S. 65.
- .Info zur Überstellung auf Seite des Eisenbahnmuseums Schwechat