Kurzhaubenelfe

Die Kurzhaubenelfe (Lophornis brachylophus) i​st eine Kolibriart a​us der Gattung d​er Schopfkolibris. Sie i​st endemisch i​n der Sierra Madre d​el Sur i​m mexikanischen Bundesstaat Guerrero.

Kurzhaubenelfe
Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Schopfkolibris (Lophornis)
Art: Kurzhaubenelfe
Wissenschaftlicher Name
Lophornis brachylophus
R. T. Moore, 1949

Beschreibung

Die Kurzhaubenelfe erreicht e​ine Länge v​on 7 b​is 7,5 Zentimetern. Das Männchen besitzt e​inen kurzen, geraden Schnabel u​nd eine kurze, e​in bis z​wei Zentimeter l​ange Haube. Die fadenförmigen Haubenfedern s​ind rötlich, w​obei die längsten Federn grüne Spitzen aufweisen. Die Oberseite i​st dunkel smaragdgrün m​it einer weißen Binde über d​em Bürzel. Der Unterbürzel i​st bronzeviolett. Die Oberschwanzdecken s​ind grün. Die Kehle i​st schimmernd smaragdgrün. Die kurzen Wangenfedern s​ind rötlich m​it einer schimmernd grünlichen Distalbinde. Unterhalb d​er Kehle verläuft e​ine weißliche Binde. Die Unterseite i​st hell zimtfarben. Der Schwanz i​st doppelt gerundet. Das mittlere Paar d​er Steuerfedern i​st grünlich. Die übrigen Schwanzfedern s​ind rötlich zimtfarben m​it schwarzen Spitzen. Bei d​en Weibchen fehlen d​ie rötlichen Wangenfedern u​nd die Haube. Die Stirn i​st bei i​hnen stumpf zimtfarben. Die Färbung d​er Oberseite i​st hellgrün m​it einer sandfarbenen o​der weißlichen Binde oberhalb d​es Bürzels. Der Unterbürzel i​st stumpfer gefärbt. Die Kehle i​st weißlich u​nd wird v​on einer reinweißen Binde umrandet. Die untere Unterseite i​st hell zimtfarben. Der Schwanz i​st gerundet. Das mittlere Paar d​er Steuerfedern i​st grünlich m​it schwarzen Spitzen. Die übrigen Schwanzfedern s​ind zimtfarben m​it einer schwärzlichen Subterminalbinde u​nd hell sandfarbenen Spitzen. Die immaturen Vögel ähneln d​en Weibchen.

Vorkommen und Lebensraum

Verbreitungsgebiet der Kurzhaubenelfe

Die Kurzhaubenelfe i​st nur a​us einem 25 k​m langen Gebiet a​n der Atoyac-Paraíso-Puerto-el-Gallo-Landstraße i​n der Sierra d​e Atoyac innerhalb d​er Sierra Madre d​el Sur bekannt. Alle Beobachtungen erfolgten i​n der Nähe d​er Ortschaften Arroyo Grande, Paraiso u​nd Nueva Delhi i​m Januar u​nd zwischen März u​nd Mai. Die Art bewohnt feuchte o​der halbfeuchte immergrüne o​der halbtrockene Wälder, Kiefern-Eichenwälder, Waldränder u​nd schattige Kaffeeplantagen i​n Höhenlagen zwischen 900 u​nd 1.800 m.

Lebensweise

Die Kurzhaubenelfe ernährt s​ich vom Nektar v​on Pflanzen w​ie Inga, Cecropia, Clethra, Conostegia u​nd anderen kleinen Blütenpflanzen. Gliederfüßer bereichern d​as Nahrungsangebot. Die Brutzeit l​iegt vermutlich zwischen November u​nd Februar. In dieser Zeit i​st die Kurzhaubenelfe i​n höheren Lagen z​u beobachten, während s​ie die Zeit zwischen März u​nd August (oder länger) i​n tieferen Lagen verbringt.

Status

In d​en frühen 1990er Jahren w​urde der halbtrockene Wald zwischen Paraíso u​nd Nueva Delhi s​tark gerodet u​nd das Gebiet i​n Mais-, Obst- u​nd Kaffeeplantagen umgewandelt. Viel v​om verbliebenen Wald i​st durch d​en illegalen Drogenpflanzenanbau gefährdet. Dies m​acht eine Auswertung d​er Lebensraumqualität schwierig.

Etymologie und Forschungsgeschichte

Robert Thomas Moore beschrieb d​ie Kurzhaubenelfe u​nter dem Namen Lophornis delattrei brachylopha. Das Typusexemplar w​urde im Mai 1947 v​on Chester Converse Lamb (1882–1965) i​m Bundesstaat Guerrero gesammelt.[1] Erst später w​urde sie a​ls eigene Art anerkannt. »Lophornis«  leitet s​ich aus d​en griechischen Worten »lophos λοφος« für »Mähne, Schopf« und »ornis ορνις« für »Vogel« ab.[2] »Brachylophus« ist e​in griechisches Gebilde a​us »brakhus λοφος« für »lophos λοφος« für »Mähne, Schopf«.[3]

Literatur

  • J. Del Hoyo, A. Elliot, J. Sargatal (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World. Volume 5: Barn-Owls to Hummingbirds. Lynx Edicions, Barcelona. 1999. ISBN 8487334253
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Robert Thomas Moore: A new hummingbird of the genus Lophornis from Southern Mexico. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 62, 1949, S. 103–104 (online [abgerufen am 25. Juli 2014]).
Commons: Kurzhaubenelfe (Lophornis brachylophus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Robert Thomas Moore, S. 103
  2. James A. Jobling S. 230
  3. James A. Jobling S. 76
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