Kurt Neheimer

Kurt Neheimer (* 14. Mai 1924 i​n Siegen; † 14. Oktober 1995 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Journalist u​nd SED-Funktionär.

Leben

Kurt Neheimer w​ar einer v​on zwei Söhnen v​on Sigmund Neheimer a​us einer s​eit den 1870er Jahren i​n Siegen ansässigen deutsch-jüdischen Kaufmannsfamilie u​nd seiner zweiten Frau Selma. Er machte e​ine Gärtner- u​nd eine Tischlerlehre. Um d​er Verfolgung a​ls Jude z​u entgehen, flüchtete e​r aus d​em nationalsozialistischen Deutschen Reich n​ach Palästina z​u seinem Halbbruder Heinz. Er schloss s​ich in Palästina e​iner Infanterieeinheit d​er 8. Britischen Armee a​n (1943–1946).[1]

Nach d​em Ende d​es Nationalsozialismus kehrte e​r 1946 n​ach Deutschland zurück u​nd ließ s​ich in d​er SBZ nieder. Er t​rat in d​ie FDJ u​nd die SED e​in und arbeitete zunächst b​eim Aufbau d​es sozialistischen Rechtswesens mit.[2] Kurt Neheimer w​ar u. a. Mitglied d​er SED-Bezirksleitung Schwerin, stellvertretender Chefredakteur d​er Märkischen Volksstimme, Chefredakteur d​er Schweriner Volkszeitung (1960–1967) u​nd schließlich Chefredakteur d​er Wochenpost (1967–1983).[3]

Auszeichnungen

Schriften

  • Der Mann, der Michael Kohlhaas wurde, Buchverlag Der Morgen, Berlin (DDR) 1979; zugleich unter dem Titel Der Mann der Michael Kohlhaas wurde. Ein historischer Bericht, Diederichs, Düsseldorf/Köln 1979

Literatur

Einzelnachweise

  1. Widerspruch und Widerstand, Personenlexikon zu den Altkreisen Siegen und Wittgenstein".
  2. Glückwunsch zum 60. Geburtstag in Neues Deutschland vom 14. Mai 1984.
  3. Alle Angaben nach: Adressbücher der Stadt Siegen; Klaus Polkehn, Das war die Wochenpost. Geschichte und Geschichten einer Zeitung, Berlin 1997; Andreas Herbst, Kurt Neheimer, in: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe, Berlin 2010, Band 2. Die Angabe dort, er sei Sohn eines Arbeiters gewesen, ist unzutreffend. Dazu siehe: Ulrich Friedrich Opfermann, "Mit Scheibenklirren und Johlen". Juden und Volksgemeinschaft, Siegen 2009, S. 19.
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