Kurt Metzner

Kurt Otto Friedrich Metzner (* 6. Mai 1895 i​n Halle (Saale); † n​ach 1943) w​ar ein deutscher Verleger u​nd Kulturpolitiker.

Leben

Kurt Metzner w​urde am 6. Mai 1895 i​n Halle (Saale) geboren, w​o er a​b 1904 d​ie Latina d​er pietistisch orientierten Franckeschen Stiftungen besuchte. Nach philosophischen, literaturwissenschaftlichen u​nd naturwissenschaftlichen Studien erhielt e​r von 1921 b​is 1926 e​ine praktische Ausbildung i​m PAN Verlag R. Heise, d​er seinen Sitz i​m Bezirk Charlottenburg hatte. 1925 w​urde Metzner Miteigentümer n​eben Rolf Heise. Zu d​en Hauptautoren d​es Verlages zählten Arthur Liebert, Emil Utitz u​nd Rudolf Stammler. Hauptsächlich g​ab der Verlag philosophische Schriften, darunter Publikationen d​er Kant-Gesellschaft u​nd die „Quellenhandbücher d​er Philosophie“ heraus.

1936 wurde Metzner hauptamtlicher Mitarbeiter der Reichsschrifttumskammer, als Abteilungsleiter der „Gruppe Schriftsteller“. Im Jahre 1937 wurde er Mitglied der NSDAP. Später wurde Metzner zudem Mitarbeiter im Schriftstellerverband „Reichswerk Buch und Volk“. Innerhalb der Reichsschrifttumskammer gab Metzner das Journal Der deutsche Schriftsteller. Zeitschrift für die Schriftsteller in der Reichsschrifttumskammer heraus.

Metzner w​urde zum Ministerialrat ernannt u​nd arbeitete s​eit 1943 i​n der Kulturpolitischen Abteilung d​es Auswärtigen Amtes[1].

Nach Ende d​es Zweiten Weltkrieges w​urde Metzner i​n der Sowjetischen Besatzungszone a​uf die Liste j​ener Autoren gesetzt, „deren gesamte Produktion endgültig z​u entfernen ist“[2].

Publikationen

  • Weltbrand, Drama, 1920
  • Die geistige Struktur der politischen Parteien Europas, herausgegeben von Kurt Otto Metzner, Pan-Verlagsgesellschaft, Berlin, 1931
  • Philosophie am Scheideweg. Ein Beitrag zur Neugestaltung der Kant-Gesellschaft beim Erscheinen des vierzigsten Bandes der Kant-Studien. In: Deutsche Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, 1. 1935
  • Geordnete Buchbesprechung, Handbuch zur Neugestaltung des Buchbesprechungswesens für Presse und Verlag, Börsenverein der deutschen Buchhändler, Leipzig, 1935
  • Sinn und Unsinn der Buchbesprechung
  • Von Rechts wegen: eine Friedrich-Erzählung, Verlag Holle & Co., Berlin 1936

Als Herausgeber oder Mitherausgeber

  • Immanuel Kant, 1923
  • Kritizismus, 1925
  • Eckermann, Gespräche mit Goethe
  • Michael Kohlhaas von Heinrich v. Kleist
  • Kürschners Deutscher Literatur-Kalender: 1939, von Gerhard Lüdtke und Kurt Metzner, Verlag de Gruyter, Berlin, Leipzig, 1939
  • Der deutsche Schriftleiter

Literatur

  • Jan-Pieter Barbian: Literaturpolitik im ‚Dritten Reich’. Institutionen, Kompetenzen, Betätigungsfelder. Buchhandels-Vereinigung, Frankfurt am Main 1993 (Zugleich: Phil. Diss. Universität Trier 1991), ISBN 3-7657-1760-6 (überarbeitete Taschenbuchausgabe: dtv, München 1995, ISBN 3-423-04668-6)
  • Ernst Troeltsch, Kritische Gesamtausgabe, Band 17, Fünf Vorträge zu Religion und Geschichtsphilosophie für England und Schottland, hrsg. v. Gangolf Hübinger, De Gruyter, 2006, ISBN 3-11-018232-7

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Karl Buchheim, Eine sächsische Lebensgeschichte, Erinnerungen 1889-1972, Oldenbourg, München, 1996, ISBN 3-486-56156-1, S. 187.
  2. Verzeichnis der auszusondernden Literatur, Nur für den Dienstgebrauch!, Magistratsdruckerei, Berlin, 12. Februar 1946, S. 54.
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