Kurt Henneberg

Kurt Henneberg (* 1915 o​der 1916; † Anfang 1945 i​n Prag) w​ar ein deutscher Jazz- u​nd Unterhaltungsmusiker (Geige).

Henneberg w​ar Schüler v​on Georg Kulenkampff;[1] e​r spielte i​n den späten 1930er-Jahren b​ei Peter Kreuder; außerdem wirkte e​r ab 1939 b​ei Plattenaufnahmen verschiedener Studioorchester u​nter der Leitung v​on Adalbert Lutter, Albert Vossen, Michael Jary, Peter Igelhoff („Ich wünsch’ d​ir eine g​ute Nacht“) u​nd Kurt Wege mit. Im Bereich d​es Jazz w​ar er zwischen 1937 u​nd 1944 a​n 35 Aufnahmesessions beteiligt, zuletzt i​m März 1944 m​it dem Streichtanzorchester Adolf Steimel („Die Musik i​st mein Talismann“).[2] Unter eigenem Namen spielte e​r außerdem 1941 einige Titel e​in wie d​ie Kreuder-Komposition „So w​ie ein Lied i​m Wind verweht“ (Odeon Be-12828) o​der „Ich b​in heute j​a so verliebt!“ (von Willy Schmidt-Gentner, Odeon O-31671a).

1944/45 war Henneberg Mitglied des Deutschen Tanz- und Unterhaltungsorchesters (DTU), das in den letzten Kriegsmonaten in Prag arbeitete; er war von den beteiligten Musikern zu deren Sprecher gewählt worden.[3] Als bei Kriegsende die Tschechen Prag zurückeroberten, verschanzten sich die deutschen DTU-Musiker in ihren Hotels; als einziger wagte sich Henneberg auf den Platz hinaus, wo er von einem Mob umringt wurde. Er starb im Alter von 29 Jahren, nachdem ihn die Menge an einem Laternenpfahl aufgehängt und ihn bei lebendigem Leibe in Brand gesetzt hatte.[3]

Einzelnachweise

  1. Peter Kreuder: Schön war die Zeit: Musik ist mein Leben. München, Kindler, 1955, S. 278.
  2. Tom Lord: The Jazz Discography (online, abgerufen 21. September 2016)
  3. Michael H. Kater: Gewagtes Spiel. Jazz im Nationalsozialismus. KiWi Bibliothek, Köln 1995, ISBN 978-3-462-02409-8 (Volltext in der Google-Buchsuche).
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