Kurs-Buchwert-Verhältnis
Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV; engl. P/B ratio oder P/BV) ist eine substanzorientierte Kennzahl zur Beurteilung der Börsenbewertung einer Aktiengesellschaft. Hierbei wird der Kurs einer einzelnen Aktie in Relation zu ihrem anteiligen Buchwert, das heißt dem auf die Aktionäre entfallenden Eigenkapital je Aktie, gestellt:
Beispiel: Laut Jahresabschluss hat ein Unternehmen 5500 Millionen Euro Eigenkapital und es bestehen keine Fremdanteile am Eigenkapital. 201 Millionen Aktien sind von dem Unternehmen im Umlauf. Hieraus errechnet sich ein Buchwert von 27,36 Euro je Aktie. Ein aktueller Aktienkurs von 25 Euro geteilt durch diesen Wert ergibt ein KBV von 0,91.
Eine traditionelle Theorie des Value Investing besagt, dass eine Aktie umso preiswerter ist, je niedriger ihr KBV ist, und dass ihr fairer Wert in etwa dem Buchwert entspricht (siehe auch: Marktwert-Buchwert-Verhältnis). Modernere Bewertungsmethoden orientieren sich stattdessen an Kennzahlen wie Cashflow (DCF-Verfahren) und Kurs-Gewinn-Verhältnis.
Einschränkungen
Das KBV berücksichtigt nur den bilanziell ausgewiesenen Buchwert; stille Reserven und stille Lasten sind nicht inbegriffen. Insbesondere bei Beteiligungs- und Immobiliengesellschaften gibt es daher oft einen verfälschten Wert wieder.
Eine aussagekräftigere Kennzahl, die sich am tatsächlichen Marktwert der Aktiva orientiert, ist der Nettoinventarwert (englisch Net Asset Value, NAV) je Aktie.
Einzelnachweise
- Diese 10 Kennziffern sollten Anleger beim Aktienkauf kennen. finanzen.net, 19. Mai 2015, abgerufen am 26. Juni 2021.