Kurdischer Roter Halbmond
Der Kurdische Rote Halbmond (Heyva Sor) (Kurdisch: Heyva Sor a Kurdistanê) ist eine humanitäre Non-Profit-Organisation mit Zentren in Deutschland und Kobanê[1] im de facto autonomen Westkurdistan. Er ist als nach eigener Darstellung einer der Hauptanbieter für medizinische Versorgung und Flüchtlingshilfe für Menschen, die vor Angriffen des Islamischen Staates (IS) und der syrischen und türkischen Regierung flüchteten.[2][3] Er hilft außerdem beim Wiederaufbau von Kobanê, das nach mehreren Monaten des Kampfes gegen den IS zum Großteil zerstört wurde. Deutsche Sicherheitsbehörden halten den Kurdischen Roten Halbmond für eine Organisation der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK)[4] oder für eine der PKK nahestehende Organisation.[5]
Kurdischer Roter Halbmond | |
---|---|
Rechtsform | gemeinnütziger eingetragener Verein |
Gründung | 1993 in Bochum |
Sitz | Troisdorf, Deutschland |
Schwerpunkt | Humanitäre Hilfe, Humanitäres Völkerrecht, Sozialarbeit |
Website | heyvasor.com/de/ |
Der Kurdische Rote Halbmond ist nicht Mitglied des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz oder Teil der International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies.[6]
Engagement
Der Kurdische Rote Halbmond engagiert sich laut Selbstdarstellung hauptsächlich in fünf Bereichen: Kinderhilfe, Familienpatenschaft, Gesundheitsversorgung, Soforthilfen und das Solidaritätsprojekt für Häftlinge.[7]
Finanzierung
Es werden Spenden in mehreren europäischen Ländern gesammelt. So beispielsweise in Deutschland und Schweden, wo die Organisation 1993 gegründet wurde. 2019 erhielt der Kurdische Rote Halbmond eine Spende von 250.000 Euro der deutschen Partei Die Partei.[8]
2010 entschied die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion von Rheinland-Pfalz, dass die Organisation das Symbol des Roten Halbmondes oder des Roten Kreuzes nicht verwenden darf, da dies Staaten vorbehalten sei.[9] In Rheinland-Pfalz darf die Organisation seit 2010 keine Spenden sammeln. Die "zweckentsprechende einwandfreie Verwendung der Geldspenden sowie der Förderbeiträge" sei nicht gewährleistet und obwohl die Spendendosen regelmäßig hilfsbedürftige Kinder mit der Aufschrift „Hilfe für Kinder in Not – HSK e.V.“ gezeigt hätten, seien diese Gelder zweckentfremdet verwendet worden.[10]
Einzelnachweise
- Jack Shahine: Heyva sor a kurdî, #Kurdish Red Crescent reopens its center in #Kobani today. In: @jackshahine (Twitter). 2015, abgerufen am 5. Dezember 2019 (englisch).
- Steve Sweeney: Heyva Sor makes urgent appeal for those injured in Turkish air strikes. 18. Oktober 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019 (englisch).
- NGOs assist Yezidi refugees in Syria الهلال الأحمر الكردي يوفر الحماية للنازحين الإيزيديين في ديريك. Abgerufen am 5. Dezember 2019.
- Strukturen | Landesamt für Verfassungsschutz Hessen. Abgerufen am 6. Dezember 2019.
- BfV-Newsletter Nr. 1/2014 - Thema 8. 18. März 2014, abgerufen am 6. Dezember 2019.
- Michael Safi: Kurdish medics injured in apparent attack on ambulance in Syria. In: The Guardian. 10. November 2019, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 5. Dezember 2019]).
- Unsere Projekte. Heyva Sor a Kurdistanê, abgerufen am 5. Dezember 2019.
- Alman partiden Kürt Kızılayı'na 250 bin euro bağış. In: DW.com (Deutsche Welle). 30. Oktober 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019 (türkisch).
- Verfügung von ADD in Rheinland-Pfalz. In: heyvasor.com. 26. März 2011, abgerufen am 5. Dezember 2019.
- Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz: Landesweites Sammlungsverbot gegen „Heyva Sor a Kurdistane e.V.“ mit Sitz in Düsseldorf. Abgerufen am 19. Dezember 2019.