Krystana Janewa
Krystana (Tanka) Iwanowa Janewa (auch Krastana Iwanowa Janewa; bulgarisch Кръстана Иванова Янева) (* 30. Oktober 1914 bei Drama/Mazedonien Griechenland; † 23. Oktober 1944 in Halle (Saale)) war eine bulgarische Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.
Leben
Bereits als Kind verlor Janewa ihre Eltern. Sie wuchs bei einer Tante in Sofia auf und besuchte dort ein Gymnasium. Nach dem Abitur studierte sie an der Universität Sofia Pädagogik und wurde Mitglied der Bulgarischen Kommunistischen Partei. Nach dem Examen arbeitete sie als Lehrerin.
Nach dem Überfall des mit Bulgarien verbündeten Nazideutschland schloss sie sich einer Partisanengruppe an und sie wurde vom sowjetischen Geheimdienst für besondere Einsätze angeworben. Da sie bereits während des Studiums begonnen hatte, Deutsch zu lernen, wurde sie im November 1942 zum Studium an die Berliner Universität geschickt, wo sie Kontakte zu den Widerstandsgruppen um Harro Schulze-Boysen, Arvid Harnack und Bernhard Bästlein aufnehmen sollte.
Am 27. April 1944 wurde sie verhaftet und im Untersuchungsgefängnis Moabit inhaftiert. Nach 15 Monaten kam sie ins Frauengefängnis Barnimstraße. Am 22. Juni 1943 wurde sie vom Reichskriegsgericht zum Tod verurteilt. Danach wurde sie ins Zuchthaus Halle/Saale verlegt, wo sie am 23. Oktober 1944 enthauptet wurde.
Janewa wohnte von 1942 bis 1943 in der Albrechtstraße 14 in Berlin-Mitte, wo eine Gedenktafel an sie erinnert.
Literatur
- Bundeszentrale für politische Bildung: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Bd. 2. Bonn 2000, ISBN 3-89331-391-5, S. 117 (PDF; 23,9 MB).
- Christine Fischer: Treffpunkt Opernhaus. 1944 wurde die bulgarische Kundschafterin Krystana Janewa in Zuchthaus „Roter Ochse“ hingerichtet. In: junge welt vom 25. Oktober 2019