Kriminalgericht Greiz

Das Kriminalgericht Greiz w​ar zwischen 1855 u​nd 1879 e​in erstinstanzliches Gericht für Strafangelegenheiten i​n Greiz.

Geschichte

Mit d​er 6. Landesherrlichen Verordnung, d​ie Vereinigung d​er Justizämter Untergreiz, Obergreiz u​nd Dölau u​nd die Einrichtung e​ines Criminalgerichts betreffend[1] wurden 1855 d​ie Justizämter Untergreiz, Obergreiz u​nd Dölau z​um Justizamt Greiz vereinigt. Gleichzeitig w​urde die Strafgerichtsbarkeit i​m Kriminalgericht Greiz zusammengefasst. Übergeordnete Instanz w​ar zunächst d​ie fürstliche Landesregierung u​nd ab 1868 d​as gemeinsame Appellationsgericht Eisenach.[2]

Mit d​en Reichsjustizgesetzen w​urde im Deutschen Reich reichsweit e​ine einheitliche Gerichtsorganisation geschaffen. Das Gerichtsverfassungsgesetz v​om 27. Januar 1877 l​egte als Instanzenzug Amtsgerichte, Landgerichte u​nd Oberlandesgerichte fest. Damit w​urde das Kriminalgericht Greiz aufgehoben u​nd seine Aufgaben gingen z​um 1. Oktober 1879 a​n das Amtsgericht Greiz bzw. d​as Landgericht Greiz über.

Bekannte Rechtsfälle

Im Fall d​er am 17. Dezember 1861 ermordeten Ehefrau d​es Webermeisters Friedrich Traugott Feustel betrieb d​as Kriminalgericht Greiz d​ie Ermittlungen. Der Fall schrieb Rechtsgeschichte, d​a die Mörderin Marie Rosine Strauß a​m 21. Oktober 1864 a​ls letzte Person i​n Deutschland öffentlich hingerichtet wurde.[3]

Richter

Literatur

  • Thüringisches Staatsarchiv Greiz, Findbuch, Amt Greiz, 1561–1875, S. II, IV.

Einzelnachweise

  1. Gesetzsammlung des Fürstentums Reuß älterer Linie Nr. 3 vom 7. Februar 1855, online
  2. Gesetzsammlung des Fürstenthums Reuß älterer Linie, 1868, Nr. 19 vom 25. August 1868, S. 243 ff., Digitalisat
  3. Albert Möve: Die letzte öffentliche Hinrichtung in Greiz, Digitalisat
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