Krankenhauskapelle (Halle)
Die Krankenhauskapelle des alten Universitätsklinikums in Halle (Saale) ist Bestandteil eines Ensembles von Klinik-, Funktions- und Bettenbauten, die zwischen 1876 und 1884 auf der Maillenbreite, der heutigen Magdeburger Straße, östlich der Altstadt, errichtet wurden.
Da sich in den Klinikgebäuden kein geeigneter Raum für eine Kapelle fand, schuf 1882/1883 der zum Universitätsarchitekten berufene Ludwig von Tiedemann eine kleine Krankenhauskirche. Es handelt sich um einen quadratischen Zentralbau von 10 × 10 Metern aus gelbem Backstein mit rheinischem Rautenhelm. Sie verfügt über eine Vorhalle im Osten und einem trapezförmigen Chorabschluss mit Sakristei im Westen. Im Gegensatz zu den Funktionsbauten der Klinik im Neorenaissance-Stil wurde die Kapelle im neogotischen Stil erbaut, um den sakralen Charakter zu betonen. Von der ursprünglichen Ausstattung ist nichts mehr erhalten, da die Kirche jahrzehntelang als Lagerraum genutzt und bis heute auch nicht wieder als kirchliche Einrichtung in Betrieb genommen wurde.
Literatur
- Peggy Grötschel, Matthias Behne: Die Kirchen in der Stadt Halle. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006, ISBN 3-89812-352-9, Seite 66.
- Holger Brülls, Thomas Dietzsch: Architekturführer Halle an der Saale. Dietrich Reimer Verl., Berlin 2000, ISBN 3-496-01202-1, Seite 95.