Kraft (Sport)

Kraft bezeichnet d​ie Fähigkeit d​es Nerv-Muskel-Systems d​urch Muskelkontraktion Widerstände z​u überwinden (konzentrische Arbeit), i​hnen entgegenzuwirken (exzentrische Arbeit) o​der sie entgegengesetzt d​er Schwerkraft z​u halten (statische Arbeit). Bei diesen Kräften handelt e​s sich tatsächlich u​m Kräfte i​m physikalischen Sinn. Man unterscheidet zwischen Maximalkraft, Schnellkraft, Reaktivkraft u​nd Kraftausdauer. Körperliche Kraft k​ann durch Training gestärkt werden; besonders w​ird dafür d​as Gewichtheben angewendet. Die Kraft e​ines Sportlers i​st abhängig v​on der Verteilung d​er FT- u​nd ST-Phasern, d​em Muskelquerschnitt, d​er Technik, d​er Motivation o​der Willensstärke, d​er inter- u​nd intramuskulären Koordinationsfähigkeit u​nd der Energiebereitstellung. Die Kraft i​st der konditionellen Fähigkeit zuzuordnen.

Katharina Brumbach nimmt drei Männer auf den Arm

Kraftarten

  • Die Maximalkraft bezeichnet die größtmögliche Kontraktion, die das Nerv-Muskelsystem willkürlich gegen einen Widerstand aufwenden kann. Sie ist abhängig vom Muskelquerschnitt und dem Maß der Koordination innerhalb und zwischen den beteiligten Muskeln. Da alle anderen Kraftarten von ihr abhängig sind, wird sie auch als Basiskraft bezeichnet.
  • Die Absolutkraft ist die Summe aus der Maximalkraft und den Kraftreserven. Diese Kraftreserven können nur bei starker Gefahr, wie der Lebensgefahr, mobilisiert werden. Bei Untrainierten betragen die Kraftreserven ca. 30 %, bei Trainierten bis zu 10 %.
  • Die Schnellkraft bezeichnet die Fähigkeit eines Muskels, in möglichst kurzer Zeit eine möglichst hohe Kraft zu erzeugen, um Widerstände zu überwinden. Sie wird zum Beispiel bei Sportarten benötigt, die eine schnelle Reaktion des Sportlers erfordern, wie Tennis oder Boxen. Sie ist von der Maximalkraft, Explosivkraft und Startkraft abhängig.
  • Kraftausdauer ist die Eigenschaft, Arbeit über einen längeren Zeitraum zu verrichten und dabei entstehende Ermüdungserscheinungen der Muskeln zu kompensieren. Wiederkehrende Widerstände müssen in einem bestimmten Zeitraum mehrmals überwunden werden. Sie hängt neben dem Muskel auch stark vom Zustand des Herz-Kreislaufsystems ab.
  • Die Schnellkraftausdauer ist die Ermüdungswiderstandsfähigkeit gegen unregelmäßig wiederkehrende, kurze, schnelle Bewegungen.

Literatur

  • Manfred Grosser, Stephan Starischka, Elke Zimmermann: Das neue Konditionstraining: für alle Sportarten, für Kinder, Jugendliche und Aktive. BLV Sportwissen, 2004 (online)
  • J. Weineck: Optimales Training: leistungsphysiologische Trainingslehre unter besonderer Berücksichtigung des Kinder- und Jugendtrainings. Spitta Verlag, Erlangen 2004, ab S. 236 (online)
  • J. C. Cordes, W. Arnold, B. Zeibig: Physiotherapie: Grundlagen und Techniken der Bewegungstherapie. Springer Verlag, 2013, S. 178 (online)
  • K. Knauth, B. Reiners, R. Huhn: Physiotherapeutisches Rezeptierbuch: Vorschläge für physiotherapeutische Verordnungen. Verlag Gesundheit GmbH, 5. Auflage Berlin 1991, S. 85 f. (online)
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