Kosubordination
Kosubordination bezeichnet eine Art der Satzverknüpfung (Nexus), die eine Zwischenstellung zwischen Koordination und Subordination einnimmt. Die Einführung dieses Begriffes wurde notwendig, da man in verschiedenen Papua-Sprachen Neuguineas, die das Phänomen der Switch-Reference („Schaltreferenz“) aufweisen, syntaktische Konstruktionen vorfand, die sich weder als Koordination noch als Subordination einstufen ließen.
Beispiele aus dem Kewa (Trans-Neuguinea-Sprachen, Papua-Neuguinea):
- Koordination
- Nipú - ípu-la - pare - ní - paalá - na-piá. - er - kommen-3.PERS.SING.PRÄS. - aber - ich - beunruhigt - nicht-sein:1.PERS.SING.PRÄS. - „Er kommt, aber ich bin nicht beunruhigt.“ 
- Die Koordination wird hier durch die Konjunktion pare realisiert.
- Kosubordination
- (Ní) - épo - lá-ri - épa-wa. - (ich) - Pfeifen - sagen-GLEICHES SUBJEKT - kommen-1.PERS.SING.PRÄT. - „Ich pfiff, als ich kam.“ 
- Das Suffix -ri bringt hier zum Ausdruck, dass das Subjekt des ersten Teilsatzes mit dem zweiten referenzidentisch ist; diese Verknüpfung ist jedoch schwächer subordinierend als die im folgenden Beispiel:
- Subordination
- (Ní) - épo - lá-lo-pulu - irikai - épa-lia. - (ich) - Pfeifen - sagen-1.PERS.SING.PRÄS.-KAUSAL - Hund - kommen-3.PERS.SING.FUTUR - „Weil ich pfeife, wird der Hund kommen.“ 
- Die Subordination wird hier durch das kausale Suffix -pulu realisiert.
Abkürzungen in den Interlinearversionen
    
- PERS. – Person
- PRÄS. – Präsens
- PRÄT. – Präteritum
- SING. – Singular
Literatur
    
- Robert D. Van Valin, Jr.: A synopsis of Role and Reference Grammar. In: Robert D. Van Valin, Jr.: Advances in Role and Reference Grammar. Benjamins, Amsterdam/Philadelphia 1993, S. 101–106.
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