Korach (biblische Figur)
Korach (hebräisch קֹרַח, arabisch قارون Qārūn) war der Anführer eines Aufstands gegen Mose während des Exodus des Volkes Israel (Num 16,9 ).
Rotte Korach ist die von Luther gewählte Übersetzung für die Anhängerschaft des Korach (Num 26,9 ). Das hebräische Wort hat keine negative Bedeutung wie das deutsche „Rotte“[1] oder das heute häufigere „Zusammenrottung“. Zur grammatischen Form des Ausdrucks, der sich im Deutschen eingebürgert hat, siehe Status constructus.
Söhne Korachs oder Korachiter bezeichnet die Nachkommen Korachs zur Zeit des Tempels. Sie werden im ersten Buch der Chronik (Kap. 6, 9, 12 und 16) als Musiker und Türhüter im Tempel sowie in einigen Psalmüberschriften als Verfasser genannt.
Biblische Erzählung
Korach aus dem Stamm der Leviten erhob sich gemäß der biblischen Erzählung gemeinsam mit Datan, Abiram und 250 weiteren namhaften Israeliten gegen Mose und dessen Bruder Aaron, weil sie mit der religiösen Vorrangstellung dieser beiden Anführer unzufrieden waren. Die Aufständischen forderten eine Gleichstellung aller Israeliten vor Gott und kritisierten, dass sich Mose und Aaron angeblich über den Rest des Volkes stellten.
Mose beendete den Aufstand mit göttlicher Unterstützung, indem er zu einem Gottesurteil aufrief. Sowohl die 250 Unzufriedenen als auch Aaron brachten Räucheropfer dar. Ein Spalt in der Erde öffnete sich und verschlang Korach mit seiner Sippe. Danach fuhr Feuer von Gott (JHWH) aus und verzehrte die 250 Aufständischen.
Aus dem Text wird nicht ganz klar, ob die Söhne Korachs mit ums Leben kamen (Num 16,32 ) oder nicht (Num 26,11 ). In Genealogien aus der Zeit des Tempels, also rund 15 Generationen später, taucht der Name Korach ohne Bezug auf die Erhebung gegen Mose wieder auf; der Stammbaum (1 Chr 6,16–23 ) stimmt mit dem des Korach (Ex 6,16–21 ) so weitgehend überein, dass sicher die gleiche Person gemeint ist.
Nach Ex 6,21 ist Korach der Sohn Jizhars, Enkel Kehats und Urenkel des Stammvaters Levi. Seine Brüder heißen Nefeg und Sichri. Nach Ex 6,24 sind seine Söhne Assir, Elkana und Abiasaf.
Korach findet auch im Neuen Testament Erwähnung. Im Judasbrief heißt es über gnostische Irrlehrer, dass sie mit dem Aufruhr Korachs ins Verderben gestürzt seien (Jud 11 ).
Andere biblische Personen mit Namen Korach
Nur in Genealogien, aber ohne sonstige Angaben, findet man:
- einen Sohn des Esau (Gen 36,14–18 , in V. 16 als Enkel aufgeführt), also kein Israelit
- einen Israeliten aus dem Stamm Juda (1 Chr 2,43 )
In Genealogien kann es sich bei einem „Sohn“ auch um einen entfernteren Nachkommen handeln wie in 1 Chr 9,19 , wo es wohl nur um die Zugehörigkeit des Schallum zu den Korachitern geht.
Korach im Islam
Korach wird im Koran als Qārūn bezeichnet. Qārūn wird im Koran an drei Stellen erwähnt (z. B. Sure 28, Verse 76–81, Sure 40:23) und erscheint dort als Angehöriger des Volkes von Moses und Minister des Pharaos. Qārūn glaubt seinen Reichtum, der von einer Schar starker Männer kaum getragen werden konnte, nur aufgrund seines Wissens erhalten zu haben. Aufgrund seines Hochmuts kommt das Strafgericht über ihn und er versinkt mitsamt seiner Behausung in die Erde.
Weblinks
- Miriam von Nordheim-Diehl: Korach / Korachpsalmen. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff., abgerufen am 29. Mai 2012.
Einzelnachweise
- Im Deutschen Wörterbuch wird in Abschnitt 3) des Lemmas Rotte auf die zunehmend negative Konnotation von „Rotte“ (außer im fachsprachlichen Kontext) etwa seit dem 16. Jahrh. hingewiesen und Luthers Gebrauch von „Rotte Korah“ als Beleg angeführt. online