Konvent St. Verena

Der Konvent St. Verena i​n Zürich w​ar ein Gebäudekomplex d​er Beginengemeinschaft. Er w​urde erstmals Mitte d​es 13. Jahrhunderts bezeugt, entwickelte s​ich unter d​er geistlichen Obhut d​es benachbarten Predigerklosters z​u einem Frauenkonvent, jedoch n​icht zu e​inem in d​en Dominikanerorden inkorporierten Kloster. Um 1300 w​urde eine Kapelle d​er hl. Verena v​on Zurzach geweiht. Zum Lebensunterhalt trugen d​ie etwa 20 Schwestern selber bei: In e​iner Werkstube verfertigten s​ie Textilarbeiten, i​n den benachbarten Quartieren d​er Stadt betreuten s​ie Kranke u​nd Sterbende, verrichteten Gebetsdienste, u​nd seit Mitte d​es 15. Jahrhunderts führten s​ie eine Mädchenschule (mit Unterricht i​n Deutsch) für Bürgerstöchter.

«Zur Froschau» mit dem Konvent St. Verena (Gebäude rechts von Beschriftung Froschouw). Ausschnitt aus dem Murerplan

Der Konvent w​urde im Herbst 1524 aufgehoben w​ie die anderen Klöster Zürichs. Die 25 Frauen wurden i​n das aufgehobene Kloster Oetenbach umgesiedelt. Das Konventshaus w​urde 1551 z​ur Druckerei v​on Christoph Froschauer. Heute i​st im Gebäude e​in Kinosaal untergebracht.

Literatur

  • Magdalen Bless-Grabher: Die Beginen in Zürich. In: Bettelorden, Bruderschaften und Beginen in Zürich: Stadtkultur und Seelenheil im Mittelalter. Hrsg. von Barbara Helbling u. a. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2002, ISBN 3-85823-970-4, S. 250–263.
  • Barbara Helbling: Das Gotzhus Sant Vrenen. In: Bettelorden, Bruderschaften und Beginen in Zürich: Stadtkultur und Seelenheil im Mittelalter. Hrsg. von Barbara Helbling u. a. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2002, ISBN 3-85823-970-4, S. 214–227.
  • Marlis Stähli: Gebete, Psalmen und Gesundheitsregeln: «Sant Frene» in Handschriften der Burgerbibliothek Bern und der Zentralbibliothek Zürich: ein Zürcher Gebetbuch in der Burgerbibliothek Bern. In: Bettelorden, Bruderschaften und Beginen in Zürich: Stadtkultur und Seelenheil im Mittelalter. Hrsg. von Barbara Helbling u. a. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2002, ISBN 3-85823-970-4, S. 237–247.
  • Dölf Wild: Zur Baugeschichte von St. Verena. In: Bettelorden, Bruderschaften und Beginen in Zürich: Stadtkultur und Seelenheil im Mittelalter. Hrsg. von Barbara Helbling u. a. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2002, ISBN 3-85823-970-4, S. 228–236.

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