Kontrollratsbefehl
Kontrollratsbefehle sind in den Jahren 1945 und 1946 in Ausübung der Besatzungsrechte der vier Siegermächte vom Alliierten Kontrollrat an ganz Deutschland gestellte Forderungen, die nicht in Form eines Gesetzes erfolgten.
Liste der Kontrollratsbefehle (Auswahl)
- Befehl Nr. 1 vom 30. August 1945: Uniformverbot für ehemalige Wehrmachtangehörige[1]
- Befehl Nr. 2 vom 7. Januar 1946: Einziehung und Ablieferung von Waffen und Munition[2]
- Befehl Nr. 3 vom 17. Januar 1946: Registrier- und Arbeitspflicht für alle Personen im erwerbsfähigen Alter[3][4]
- Befehl Nr. 4 vom 13. Mai 1946: Einziehung von Literatur und Werken nationalsozialistischen und militaristischen Charakters[5][6]
Einzelnachweise
- Kontrollratsbefehl Nr. 1
- Kontrollratsbefehl Nr. 2
- Sven Korzilius: „Asoziale“ und „Parasiten“ im Recht der SBZ/DDR. Randgruppen im Sozialismus zwischen Repression und Ausgrenzung (= Arbeiten zur Geschichte des Rechts in der DDR. Bd. 4). Böhlau, Köln u. a. 2005, ISBN 3-412-06604-4, S. 138 (Zugleich: Saarbrücken, Univ., Diss.).
- Gunther Mai: Der Alliierte Kontrollrat in Deutschland 1945–1948 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Bd. 37). Oldenbourg, München u. a. 1995, ISBN 3-486-56123-5, S. 381.
- Kontrollratsbefehl Nr. 4
- Olaf Hamann: Faschistische Literatur in deutschen Bibliotheken. Über Aussonderungen und Neuorientierungen im Bestandsaufbau wissenschaftlicher Bibliotheken in der Zeit 1945–1949 am Beispiel der Öffentlichen Wissenschaftlichen Bibliothek Berlin (ÖWiBi). In: Ursula Heukenkamp (Hrsg.): Schuld und Sühne? Kriegserlebnis und Kriegsdeutung in deutschen Medien der Nachkriegszeit (1945–1961) (= Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik. Bd. 50, 2). Internationale Konferenz vom 1. – 4. September 1999 in Berlin. Band 2. Rodopi, Amsterdam u. a. 2001, ISBN 90-420-1445-8, S. 525–540, hier S. 528–529.
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