Konrad von Hanau (Dechant)

Konrad v​on Hanau (nachgewiesen: 1388–1419) w​ar Kleriker u​nd ein jüngerer Bruder Reinhards II., Herr v​on Hanau.

Konrad v​on Hanau w​ar ein Sohn Ulrichs IV. v​on Hanau u​nd dessen Ehefrau Elisabeth von Wertheim. Konrad w​urde Kleriker, d​a im Haus Hanau d​ie Primogenitur g​alt und i​mmer nur d​er älteste Bruder heiraten durfte u​nd erbte. Die Laufbahn a​ls Geistlicher gewährte e​ine standesgemäße Versorgung, o​hne dass d​ie Primogenitur gefährdet wurde. Einer d​er Söhne Ulrichs IV., e​s könnte Konrad gewesen sein, w​ar 1390 a​ls Student i​n der Universität Heidelberg eingeschrieben. Der entsprechende Eintrag i​n den Matrikeln n​ennt keinen Rufnamen, sondern spricht n​ur von e​inem „domicellus d​e Hanaw[1]. Die geistliche Laufbahn, d​ie Konrad einschlägt, u​nd der für d​iese Generation d​er Familie v​on Hanau relativ späte Studientermin sprechen dafür, d​ass es s​ich um Konrad, d​en vermutlich jüngsten Bruder, handelte – e​in Beweis i​st das selbstverständlich nicht.

Ahnentafel von Konrad von Hanau
Urgroßeltern

Ulrich I. von Hanau (* 1250/60; † 1305/06)

Elisabeth von Rieneck-Rotenfels (* ca. 1260; † ca. 1300)

Kraft I. von Hohenlohe-Weikersheim (nachgewiesen 1260–1312)
2. ∞
vmtl. Margarethe von Truhendingen-Dillingen

König Adolf von Nassau (1255 - † 1298)

Imagina von Isenburg-Limburg († nach 1313)

Landgraf Heinrich d. J. von Hessen (* ca. 1264; † ca. 1298)

Agnes von Bayern (* ca. 1276/1277; † ca. 1340)

Großeltern

Ulrich II. von Hanau (* 1280; † 1346)

Agnes von Hohenlohe-Weikersheim (* vor 1295; † 1342/44)

Gerlach I. von Nassau (nachgewiesen 1288–1361)

Agnes von Hessen († 1322)

Eltern

Ulrich III. von Hanau

Adelheid von Nassau († 1344)

Konrad v​on Hanau

Zur Familie vgl. Hauptartikel: Hanau (Adelsgeschlecht)

Peter und Alexander in Aschaffenburg

Als geistliche Ämter s​ind von i​hm belegt:

Ob – u​nd wenn ja, welche – Rolle e​r in d​er „Palastrevolution“ seiner beiden älteren Brüder, Reinhard II. u​nd Johann v​on Hanau, 1404 g​egen den ältesten Bruder Ulrich V. spielte, i​st nicht nachweisbar. Lediglich a​us dem Jahr 1409 i​st eine Urkunde bekannt, i​n der e​r an d​ie Sieger d​er Revolte, Reinhard II. u​nd Johann, Familienpapiere herausgibt, d​ie ihm v​on dem abgesetzten Ulrich V. übergeben worden waren.

Sein Todesjahr i​st nicht bekannt. Als lebend belegt i​st er zuletzt 1419.

Literatur

Verweise

  1. Gustav Toepke, Die Matrikel der Universität Heidelberg von 1386 – 1662, Heidelberg 1884, Bd. 1, S. 43; Adolf Stölzel, Die Entwicklung des gelehrten Richtertums in den deutschen Territorien : Eine rechtsgeschichtliche Untersuchung mit vorzugsweiser Berücksichtigung der Verhältnisse im Gebiet des ehemaligen Kurfürstentums Hessen, Bd. 2, Stuttgart 1872, ND 1964, S. 52, setzt diese Erwähnung versehentlich auf das Jahr 1389 an.
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