Kolloidzyste
Als Kolloidzyste wird eine gutartige zystische Struktur bezeichnet, die typischerweise im Bereich des dritten Hirnventrikels auftritt.[1] Kolloidzysten können das Foramen Monroi verlegen, was zu einem Liquoraufstau mit Hydrozephalus führt. Symptomatische Kolloidzysten werden neurochirurgisch häufig minimal invasiv neuroendoskopisch entfernt. Bei asymptomatischen (beschwerdefreien) Kolloidzysten, bei denen es sich nicht selten um Zufallsbefunde handelt, kann die Operationsindikation erwogen werden, wenn die Größe geeignet erscheint, das Foramen Monroi zu verlegen. Plötzliche Todesfälle in Zusammenhang mit vorher asymptomatischen Kolloidzysten sind in Einzelfällen beschrieben worden.[2]
Klassifikation nach ICD-10 | |
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D33.0 | Gutartige Neubildung des Gehirns und anderer Teile des Zentralnervensystems |
G93.0 | Hirnzysten |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Literatur
- Dag Moskopp, Hansdetlef Wassmann (Hrsg.): Neurochirurgie: Handbuch für die Weiterbildung und interdisziplinäres Nachschlagewerk. Schattauer, Stuttgart/New York 2005, ISBN 3-7945-1991-4, S. 255 (Volltext bei Google Books).
Weblinks
- Patienteninformationen und Fallbeispiele der Klinik für Neurochirurgie, Greifswald
Einzelnachweise
- Klassifizierung (Memento vom 23. März 2013 im Internet Archive), abgerufen am 7. Juni 2011.
- C. Hohenstein, S. Herdtle: Unexpected death from a colloid cyst. In: Int J Emerg Med. 2010; 3(1), S. 65–66, PMID 20414387.
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