Kollegiengebäude (Göttingen)
Das Kollegiengebäude ist ein in der Gründungszeit der Universität Göttingen eingerichtetes, seitdem mehrfach überformtes Bauwerk. Heute handelt es sich um einen aus vier Baukörpern bestehenden Gebäudekomplex. Das Kollegiengebäude bildet mit der Paulinerkirche und dem Prinzenstraßengebäude den als "Historisches Gebäude" bezeichneten älteren Teil der Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen.
Nach Plänen des Joseph Schädeler, der später auch das Michaelishaus entwarf, wurde 1734/35 ein Kollegienhaus vor der Paulinerkirche errichtet. Neben Räumen für Vorlesungen und kommunikativen Austausch beherbergte der Bau u. a. auch Bibliothek und Verwaltungsräume.[1]
Der Raumbedarf der Bibliothek stieg bald erheblich, da die Universität die Prinzipien der Aufklärung verkörperte, dadurch an Reputation gewann und mehrere Zustiftungen erhielt. 1784 wurde daher mehr Platz geschaffen durch Anbau eines Risalits, der Eingang und Treppenhaus aufnahm.[2] 1787 wurde der südöstliche Flügel erweitert.
Der Risalit wurde 1874 wieder entfernt, um 1878–82 das Prinzenstraßengebäude auf die Nordseite des Kollegiengebäudes bauen zu können.[3] Als Verbindung zwischen beiden Bauten wurde ein repräsentatives Treppenhaus mit Foyer geschaffen. 1903/04 wurde der Westflügel an diese beiden Gebäude angebaut.[4]
Im Zweiten Weltkrieg beschädigte Gebäudeteile wurden bald wiederhergestellt.
Einzelnachweise
- Alfred Oberdiek: Göttinger Universitätsbauten, 2002, S. 12
- Alfred Oberdiek: Göttinger Universitätsbauten, 2002, S. 26
- Alfred Oberdiek: Göttinger Universitätsbauten, 2002, S. 66
- Alfred Oberdiek: Göttinger Universitätsbauten, 2002, S. 67