Knorr von Rosenroth (Adelsgeschlecht)

Die Familie Knorr v​on Rosenroth i​st ein schlesisches Adelsgeschlecht. Es erscheint erstmalig m​it Laurentius Knorr, d​er 1535 v​on Kaiser Maximilian I. i​n mit d​em Prädikat „von Rosenroth“ i​n den Adelsstand erhoben wurde.[1][2] Es besteht k​eine Stammesverwandtschaft z​u der hessischen Familie Knorr m​it dem Stammvater Ernst Knorr (1614 solms-lichischer Münzmeister[3]), d​ie 1817 e​ine großherzoglich hessische Bestätigung d​er adeligen Abstammung erhielt, ebenfalls m​it dem Prädikatsnamen Knorr v​on Rosenroth[4] (siehe Andere Namensträger). Sie verwendete bereits s​eit 1714 d​as Adelswappen m​it den z​wei Helmen d​es schlesischen Adelsgeschlechts u​nd nannte s​ich um 1802 bereits Knorr v​on Rosenroth.[5] Der Major Friedrich Knorr v​on Rosenroth (1783–1856) a​us dem hessischen Geschlecht erhielt z​war 1826 d​en österreichischen Freiherrenstand, d​och erlosch d​er Titel bereits m​it ihm, d​a er n​ur die 1833 geborene Tochter Ludwine hinterließ, d​ie 1853 d​en Grafen Carl v​on Hallwyl heiratete.[6]

Wappen der Freiherren Knorr von Rosenroth

Geschichte

Laurentius Knorr w​ar Rat d​es Herzogs Karl I. v​on Münsterberg u​nd Oels u​nd wurde 1535 d​urch Kaiser Maximilian I. m​it dem Prädikat „von Rosenroth“ i​n den Adelsstand erhoben. 1549 erhielt d​as Geschlecht e​ine Wappenverbesserung.[7]

Sein Nachfahre Abraham Knorr von Rosenroth wird 1635 erwähnt. Er habe sich um Alt Raudten im Herzogtum Wohlau verdient gemacht.[2] Dessen 1636 geborener Sohn Christian Knorr von Rosenroth war als Universalgelehrter Mittelpunkt des Sulzbacher Musenhofes und Übersetzer der Kabbala. 1668 wurde er von Leopold I. in den Freiherrenstand erhoben.[8] Er erwarb das Schloss Großalbershof, wo er 1689 starb.

Christian Knorr von Rosenroths Sohn Johann Christian Knorr von Rosenroth war Legationsrat und Kammerjunker beim Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel und Gesandte auf dem immerwährenden Reichstag in Regensburg. 1710 veräußerte er das Schloss Großalbershof an Marquard Leopold von Schütz.[9] Christian Knorr von Rosenroths Neffe Christian Anton Philipp Knorr von Rosenroth hatte als Landesbestellter[10] der Fürsten und Stände in Ober- und Niederschlesien parlamentarische Aufgaben inne. Er war ebenfalls als Dichter tätig.

2011 erklärte e​ine als Ehrengast gelandene Nachfahrin v​on Abraham Knorr v​on Rosenroth i​m Rahmen e​iner Feierstunde z​um 375. Geburtstag v​on Christian Knorr v​on Rosenroth i​n Großalbershof, d​ass sie zusammen m​it ihrer Schwester d​ie letzte i​hres Namens sei. „Es g​ab immer m​ehr Töchter a​ls Söhne, d​ie den Namen hätten weitergeben können.“[11]

Wappen

Stammwappen der Knorr von Rosenroth

Stammwappen:
Blasonierung: zweimal geteilt, oben rot, mittig Gold, unten weiß, in der Mitte mit kreuzweisen Stäben belegt. Dabei in jedem blanken Teil eine rote Rose, zusammen vier Rosen. Ein Helm mit rot-weißem Wulst, darauf drei Fahnenstangen mit Fähnchen in den Wappenfarben rot-gold-weiß.

Freiherrenwappen:
quadrierter Schild, im Feld 1 und 4 das Stammwappen, in 2 und 3 in Gold ein schräger Holzbalken mit zwei Blättern; Herzschild ein Greif. Drei gekrönte Helme, rechts mit den drei Fähnlein, mittig mit dem Greif, links ein offener Flug mit dem Holzbalken in der Mitte.

Im Buch „Der Schlesische Adel“ v​on 1728 w​ird das Wappen w​ie folgt beschrieben: Ein quadrierter Schild, dessen erstes u​nd viertes Quartier o​ben rot u​nd unten weiß ist. Dazwischen e​ine Straße m​it kreuzweisen Stäben belegt. Dabei i​n jedem blanken Teil e​ine rote Rose, zusammen v​ier Rosen. Im zweiten u​nd dritten blauen Felde e​in roter „Knorren“ (ein abgehauener Stamm m​it Wurzeln u​nd Zweigen)[12] m​it grünen Blättern.

Auf diesem Schild stehen z​wei gekrönte Helme. Der vordere trägt d​rei Fähnlein, i​n gelber u​nd roter Farbe m​it weißen Stangen. Auf d​em anderen Helm e​in gelber Adlerflügel, d​abei die „Knorren“ w​ie im Schild. Die vordere Helmdecke weiß u​nd rot, d​ie hintere schwarz u​nd gelb.[2]

Bekannte Familienmitglieder

Andere Namensträger

Literatur

  • [Max] Knorr: Die Knorr von Rosenroth / Die von Knörr (Knorr) Schneeberg - Wien. Verlag: Privatdruck der Knorr-Sammlung, Berlin-Grunewald 1937.

Einzelnachweise

  1. Knorr von Rosenroth. In: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon: im Vereine mit mehreren Historikern, Band 5; Voigt 1864. S. 168f, abgerufen am 8. Januar 2022.
  2. Die von Knorr und Rosenroth. In: Der Schlesische Adel, Band 2; Rohrlach 1728. S. 1732f, abgerufen am 8. Januar 2022.
  3. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser. Teil B, Gotha 1921, S. 427.
  4. Maximilian Gritzner: Standes-Erhebungen und Gnaden-Acte deutscher Landesfürsten, 1881, S. 516 f.
  5. Hermann Knodt: Hessisches Wappenbuch Familienwappen und Hausmarken: Heraldik und Genealogie, 2020, S. 166.
  6. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, Band 43, Gotha 1893, S. 451.
  7. Eintrag im Adelsarchiv, Österreichisches Staatsarchiv Wien
  8. AT-OeStA/AVA Adel RAA 226.13 Knorr von Rosenroth, Christian, pfalzgräflich sulzbachischer Rat, Bestätigung, Bestätigung des dem Laurenz von Rosenroth genannt Knorr dd. 27.07.1549 verbesserten adeligen Wappens, 1668.04.26 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File)). In: www.archivinformationssystem.at. Österreichisches Staatsarchiv, 26. April 1668, abgerufen am 3. März 2022.
  9. Tauschweise Übergabe des Gutes Großalbershof und des Zehnts zu Großenfalz (beide Stadt und Lk Sulzbach-Rosenberg) von Johann Christian Knorr von Rosenroth an Marquard Leopold von Schütz, dann Belehnung des Letzeren. In: www.deutsche-digitale-bibliothek.de. Staatsarchiv Bamberg, 17. Januar 2020, abgerufen am 18. Januar 2022.
  10. Landbestellte. In: Vormalige Akademie der Wissenschaften der DDR, Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Deutsches Rechtswörterbuch. Band 8, Heft 3 (bearbeitet von Heino Speer u. a.). Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0006-6 (adw.uni-heidelberg.de).
  11. Gedenkfeier zum 375. Geburtstag Knorr von Rosenroths in Großalbershof - Ururgroßnichte des ...: "Wichtiges, mahnendes Werk geschaffen". In: www.onetz.de. Sulzbach-Rosenberger Zeitung, 17. Juli 2011, abgerufen am 18. Januar 2022.
  12. Knorr v. Rosenroth, auch Freiherren. In: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, 1864. https://digital.ub.uni-duesseldorf.de, abgerufen am 18. Januar 2022.
  13. Samuel Knorr von Rosenroth (1657-1720). In: Sächsische Biografie. Abgerufen am 18. Januar 2022.
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