Knollen-Gänsedistel
Die Knollen-Gänsedistel (Sonchus bulbosus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Gänsedisteln (Sonchus) und damit der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Knollen-Gänsedistel | ||||||||||||
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Knollen-Gänsedistel (Sonchus bulbosus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sonchus bulbosus | ||||||||||||
(L.) N.Kilian & Greuter |
Beschreibung
Die Knollen-Gänsedistel ist eine ausdauernde Pflanze die 10–50 Zentimeter hoch wird. Ihr Rhizom trägt weißliche, kugelige, 5–15 Millimeter große Knollen. Die Blätter sind alle grundständig oder höchstens zu 1–2 an der Basis der 1–3 Stängel. Sie sind meist kahl, graugrün und schwach buchtig gezähnt bis gelappt. Die grundständigen Blätter sind 1–25 Zentimeter lang und 4–35 Millimeter breit, elliptisch bis eiförmig, meist spitz, am Grunde allmählich in den Blattstiel verschmälert. Am Ende des Stängels steht ein Blütenkopf aus gelben Zungenblüten. Die Blütenhülle ist 8–16 Millimeter lang und 3–12 Millimeter breit. Die Hüllblätter sind lanzettlich, dachziegelig angeordnet und tragen schwärzliche, auf den Stängel übergehende Drüsenhaare. Die Hülle selbst ist 3–12 Millimeter breit. Die Pappushaare sind einfach und weiß.[1]
Die Blütezeit ist Februar bis Juni.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 18.[2]
Verbreitung
Die Knollen-Gänsedistel kommt im Mittelmeerraum, in Vorderasien und auf den Azoren vor.[3] Sie wächst an Sandstränden, auf Äckern und auch auf sandigen Stellen der Garigue.[1]
Taxonomie
Die Knollen-Gänsedistel wurde von Carl von Linné als Leontodon bulbosus in Sp. Pl. 2: 798 (1753) erstbeschrieben. Die Art wurde erst 2003 von Norbert Kilian & Werner Greuter als Sonchus bulbosus (L.) N.Kilian & Greuter in Willdenowia 33: 237 (2003) in die Gattung der Gänsedisteln (Sonchus) gestellt. Synonyme von Sonchus bulbosus (L.) N.Kilian & Greuter sind Crepis bulbosa (L.) Tausch und Aetheorhiza bulbosa (L.) Cass.
Systematik
Man kann drei Unterarten unterscheiden:[3]
- Sonchus bulbosus subsp. bulbosus: Sie ist im Mittelmeerraum mit Nordafrika und auf der Azoreninsel Terceira sowie an den Küsten Westeuropas verbreitet.[3] Nordwärts erreicht sie in Frankreich das Gebiet von Lorient.[4] Die Blütenhülle ist 13–16 Millimeter lang und die Hüllblätter sind 2 Millimeter breit und plötzlich in eine Spitze zusammengezogen. Die Achänen sind 3–4,5 Millimeter lang.[4]
- Sonchus bulbosus subsp. microcephalus (Rech.f.) N.Kilian & Greuter (Syn.: Aetheorhiza bulbosa subsp. microcephala Rech. f.): Sie kommt in Griechenland, in der Ägäis, der europäischen und asiatischen Türkei, in Kreta, Zypern, in Syrien und im Libanon vor.[3] Die Blütenhülle ist 8–11 Millimeter lang, die Hüllblätter sind linealisch, 1,5–2 Millimeter breit und plötzlich in eine Spitze zusammengezogen. Die Achänen sind 4–4,5 Millimeter lang.[4]
- Sonchus bulbosus subsp. willkommii (Burnat & Barbey) N.Kilian & Greuter (Syn.: Crepis willkommii Burnat & Barbey, Aetheorhiza bulbosa subsp. willkommii (Burnat & Barbey) Rech.f.): Sie kommt nur auf den Balearen vor.[3] Die Blätter der Blütenhülle sind schmal linealisch und nur 1–1,8 Millimeter breit und an der Spitze allmählich verschmälert. Die Achänen sind etwa 5 Millimeter lang.[4]
Einzelnachweise
- Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-440-10742-3. S. 134.
- Crepis bulbosa bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). – In: W. Greuter & E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Sonchus bulbosus In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- Peter Derek Sell: Aetheorhiza Cass. In: Thomas Gaskell Tutin et al.: Flora Europaea. Band 4, Cambridge University Press 1976, ISBN 0-521-08717-1, S. 326 f.
Weblinks
- als Aetheorhiza bulbosa auf mittelmeerflora.de.