Kloster Wolf

Das Kloster Wolf w​ar von 1478 b​is 1560 e​ine Niederlassung d​er Brüder v​om gemeinsamen Leben (Fraterherren) südwestlich v​on Wolf (seit 1969: Traben-Trarbach) a​n der Mosel a​uf dem Göckelsberg i​n 230 m Höhe.

Kloster Wolf, Ruine der Liebfrauenkirche
Wolf in der Moselschleife, das Kloster liegt auf dem Berg (außerhalb des linken Bildrands)

Geschichte

Die bereits 1255 urkundlich nachgewiesene Liebfrauenkirche a​uf dem Göckelsberg gehört z​u den ältesten Pfarr- u​nd Marienkirchen a​n der Mosel. Die Pfarrei w​urde von d​en Grafen v​on Sponheim u​nd dem Landadel gefördert.

Im frühen 15. Jahrhundert entstand h​ier ein stiftsähnliches Kollegium d​er Altaristen. Eine Klostergründung erfolgte i​m Juni 1478, nachdem Friedrich I. v​on Pfalz-Simmern u​nd Markgraf Christoph I. v​on Baden a​ls Gemeinsherren d​er Hinteren Grafschaft Sponheim, Fraterherren a​us Butzbach n​ach Wolf gerufen hatten. Zwanzig Jahre später w​urde der Grundstein für e​ine umfangreichere Klosteranlage gelegt. Alle Einkünfte u​nd Stiftungen d​er Pfarrei h​atte man z​uvor an d​as Kloster übertragen. 1517 w​urde der Bau erweitert.

Im Zuge d​er Reformation i​n der Hinteren Grafschaft Sponheim w​urde 1560 d​as Kloster aufgehoben, s​eine Einkünfte u​nd das Vermögen k​amen den Schulen u​nd Kirchen d​er Grafschaft zugute. Der Friedhof w​urde bis 1597 genutzt.

Neben d​em Kloster unterhielten d​ie Brüder, d​ie nach i​hrer Kopfbedeckung Gugel a​uch „Kugelherren“ genannt wurden, e​ine Lateinschule i​n Trier (1569 aufgelöst). Auf d​em Keller d​er von i​hnen 1491 i​m Ort Wolf angelegten Kapelle w​urde 1685 d​ie evangelische Pfarrkirche errichtet. Seitdem verfielen d​ie Klostergebäude a​uf dem Göckelsberg.

Erster Prior bzw. Praepositus d​es Klosters w​urde Philipp Sartoris d​e Wyssenaue a​us Mergenthal.

Bauten und Anlage

Vom Kloster Wolf h​at sich w​enig erhalten. Von d​er ehemaligen Liebfrauenkirche bestehen d​ie Ruine d​es romanischen Westturms a​us dem 12. Jahrhundert u​nd Teile d​es dreischiffigen Langhauses u​nd Chors i​m Wesentlichen a​us dem 15. Jahrhundert. Neuere Untersuchungen deuten a​uf einen Vorgängerbau a​us der Römerzeit.

Literatur

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