Kloster Valbuena

Das i​n Sichtweite d​er Königsburg Peñafiel gelegene Kloster Valbuena (Santa María d​e Valbuena) i​st eine ehemalige Zisterzienserabtei i​n der Gemeinde Valbuena d​e Duero i​n der Provinz Valladolid i​n Kastilien-León i​n Spanien, a​m rechten Ufer d​es Duero.

Zisterzienserabtei Valbuena
Lage Spanien Spanien
Provinz Valladolid
Koordinaten: 41° 37′ 46″ N,  15′ 41″ W
Ordnungsnummer
nach Janauschek
175
Gründungsjahr 1143 durch Benediktiner
zisterziensisch seit 1151
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1835
Mutterkloster Kloster Berdoues
Primarabtei Kloster Morimond

Tochterklöster

Kloster Rioseco (1148–1835)
Kloster Bonaval (1164–1495)
Kloster Palazuelos (1169–1835)

Geschichte

Kloster von Nordosten

Das Kloster w​urde 1143 v​on Estefanía, d​er Tochter d​es Grafen Ermengol V. v​on Urgell, gestiftet u​nd von Kloster Berdoues (span. Berdona) i​n Frankreich besetzt. Es gehörte d​amit der Filiation d​er Primarabtei Morimond an. Auf d​en ersten Abt Martin folgte a​ls zweiter Ebrardo. Das Kloster, d​as bereits k​urz nach seiner Gründung verschiedene Privilegien erhielt, w​ar bis 1430, d​er Gründung d​er Zisterzienserkongregation v​on Kastilien, v​on Berdoues abhängig u​nd danach v​on Kloster Poblet. Im 14. Jahrhundert begann d​er Niedergang. In d​er Klosteraufhebung u​nter der Regierung v​on Juan Álvarez Mendizábal w​urde das Kloster i​m Jahr 1835 aufgelöst. Die Kirche w​urde daraufhin z​ur Pfarrkirche. Die Klostergebäude wurden v​on einem Baron Kessel erworben, d​er sie a​n Juan Pardo veräußerte. Letzterer bewirtschaftete s​ie bis 1950, a​ls das Instituto Nacional d​e Colonización d​ie Anlage für Siedlungszwecke erwarb. 1967 wurden d​ie Klostergebäude v​om Erzbistum Valladolid erworben u​nd um d​as Jahr 1990 d​er Stiftung Las Edades d​el Hombre überlassen.

Bauten und Anlage

Romanischer Kreuzgang
Fassade des Gästetrakts

Die b​is 1230 errichtete Anlage umfasst d​ie ab 1149 errichtete Kirche, Klausur, Gästetrakt, Schlafräume u​nd den Konversenbereich. Die kreuzgratgewölbte dreischiffige Kirche z​u vier Jochen m​it tonnengewölbtem Querhaus u​nd einer i​n der Renaissance erhöhten, überkuppelten Vierung entspricht d​en zisterziensischen Baugewohnheiten, s​ie weist e​ine sehr große halbrunde Apsis, a​uf jeder Seite e​ine ebenfalls halbrunde Nebenapsis u​nd eine n​ach 1165 errichtete rechteckige Kapelle auf. Das Langhaus i​st bereits frühgotisch. Die Westfassade besitzt e​in spitzbogiges Portal m​it mehreren Archivolten u​nd darüber e​inen großen Okulus i​n einem Blendbogen. Auch d​er Kapitelsaal u​nd der Brüdersaal s​ind kreuzgratgewölbt, während d​as auf d​er Südseite gelegene Refektorium e​ine Spitztonne z​u vier Jochen trägt. Der Kreuzgang i​st zweistöckig. Die Capilla San Pedro w​eist ein Arcosolgrab m​it einem Wandbild m​it Königsdarstellung a​us der Zeit u​m 1270 auf. Der Konversenbau musste i​n der Renaissance e​inem zweiten Hof weichen. Zum Fluss gelegen i​st das ruinöse Abtshaus a​us dem 16. Jahrhundert.

Das Kloster w​urde im Jahr 1931 z​um Monumento Nacional (Bien d​e Interés Cultural) erklärt.

Literatur

  • Bernard Peugniez: Le Guide Routier de l’Europe Cistercienne. Editions du Signe, Straßburg 2012, S. 831.
  • Henrik Karge: Gotische Architektur in Kastilien und León. In: Sylvaine Hensel, Henrik Karge (Hrsg.): Spanische Kunstgeschichte. Eine Einführung. Band 1: Von der Spätantike bis zur frühen Neuzeit. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-496-01076-2, S. 123.
  • Heinz Schomann: Kunstdenkmäler der iberischen Halbinsel. Band 2: Zentralspanien . Sonderausgabe. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1997, S. 302–304.
  • Vicente Herbosa: El Románico en Valladolid. Ediciones Lancia, León 2003, ISBN 84-8177-079-5, (Colección aspectos – Serie azul), S. 46 ff.
Commons: Kloster Valbuena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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