Kloster Lauffen
Das Kloster Lauffen war ein Frauenkloster in Lauffen am Neckar. 1003 auf Geheiß Kaiser Heinrichs II. als Benediktinerinnenkloster gestiftet, beherbergte es spätestens 1285 Dominikanerinnen, die Ende des 13. Jahrhunderts einen Itzinger Konvent aufnahmen. Im 14. Jahrhundert wechselte die Landesherrschaft in Lauffen von Kurmainz zu den Württembergern. Da das Klosterleben der Dominikanerinnen zum Erliegen kam, übernahmen 1466 Prämonstratenserinnen des Klosters Adelberg das Kloster und erfuhren vom Landesherrn Ulrich V. vor der Reformation erhebliche Unterstützung.
Im Zuge des Bauernkriegs wurde das Kloster 1525 geplündert. Gegen die Einführung der Reformation ab 1536 leisteten die Nonnen bis 1553 Widerstand. Das Kloster wurde in dieser Zeit wie ein Gefängnis bewacht, bis die letzte Priorin schließlich abzog. Die Anlage wurde daraufhin als reformiertes Frauenkloster genützt und erhielt einen landesherrlichen Klosterhofmeister.
Infolge des Restitutionsediktes Ferdinands II. von 1629 bemühte sich der Adelberger Abt vergeblich um die Rückgabe.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Heinrich Friedrich Hölderlin Klosterhofmeister. Sein Sohn Friedrich Hölderlin wurde 1770 hier geboren.
1806 wurde das Kirchengut aufgehoben und in der Folge 1807 auch die Hofmeisterei aufgelöst, ihre Aufgaben übernahm das Hofkameralamt Lauffen. Die funktionslos gewordenen Gebäude gingen daraufhin größtenteils verloren. Im Klosterhof kann man die Klostermauer, die wiederaufgebaute Klosterkirche, ein Lapidarium sowie eine Hölderlin-Gedenkstätte besichtigen. In der Nachbarschaft befinden sich das Elternhaus Hölderlins und die Reste einer Mühle.
Quellen
- Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg - Findbuch GL 100: Lauffen, Klosterhofmeisterei und Geistliche Verwaltung - Einleitung. In: .landesarchiv-bw.de. Landesarchiv Baden-Württemberg, abgerufen am 11. Mai 2016.
- Klöster in Baden-Württemberg: Kloster. In: kloester-bw.de. Landesarchiv Baden-Württemberg, abgerufen am 11. Mai 2016.