Kleinkunst (Kunstgeschichte)
Mit den Ausdrücken Kleinkunst oder bewegliche Kunst bezeichnet man in der Bildenden Kunst die Kunstäußerungen auf kleinen und beweglichen Objekten im Gegensatz zu den unbeweglichen Gravierungen und Malereien. Ursprünglich war das Kunstgewerbe gemeint, hat aber eine Erweiterung auf kleinteilige Werke mit künstlerischem Anspruch erfahren.
Frühe Beispiele finden sich in der jungpaläolithische Kleinkunst aus der letzten Eiszeit (Siehe auch Altpaläolithische Kleinkunst).
Im Altertum unterscheidet man die beweglichen Fundstücke wie Vasen, Münzen, Schmuck oder Terrakotten im Gegensatz zu großen Statuen oder architektonischen Überresten.
In der mittelalterlichen Kunst werden etwa die Gegenstände aus Kirchenschätzen so genannt.
Ein Beispiel für die neuzeitliche Klein- oder auch Gebrauchskunst ist das Waldglas.
Daneben wird Schmuck als Kleinkunst und der gesamte Bereich der Goldschmiedekunst als Kleinkunstgewerbe bezeichnet. Interessant ist diesbezüglich das unterschiedliche Ansehen dieser Kunst in der Gesellschaft, z. B. bei den Ägyptern als Kunst, im heutigen Europa als Handwerk, was sich auch in den Löhnen bzw. in dem Anspruch auf ein aufwendiges Grab widerspiegelt.