Kleine Packhofstraße (Hannover)
Die Kleine Packhofstraße in Hannover ist ein seit dem Mittelalter in der heutigen niedersächsischen Landeshauptstadt bebauter Verkehrsweg.[1] Die Fußgängerzone[2] im Stadtteil Mitte[1] ist der Großen Packhofstraße als „meistfrequentierte Einkaufsstraße“ der Innenstadt[3] benachbart.[1]
Geschichte und Beschreibung
Der Verlauf der heutigen Kleinen Packhofstraße wurde erstmals im Jahr 1284 als „parvus Wulfeshorn“ bezeichnet, 1348 als „de lutteke Wulfeshorn“.[1] Während des Mittelalters reichte die Straße bis an den Georgenwall als Teil der Stadtbefestigung Hannovers heran; von dort aus lag linker Hand in der Straße das Wohnhaus des Henkers.[4]
Schon zur Zeit des Kurfürstentums Hannover wurde die Stadtmauer, die bis dahin im Osten Hannovers keinerlei Stadttor besaß, im Jahr 1733 sowohl am Kleinen wie auch am Großen Wulfeshorn durchbrochen, um vor allem bei Feuersnot von außerhalb der hannoverschen Stadtbefestigung Löschgeräte in die engen Gassen bringen zu können.[5] Die Bedeutung des noch 1750 genannten Namens „Kleiner Wolfshorn“ führten die Jahrhunderte später erschienenen Hannoverschen Geschichtsblätter[1] auf „eine volkstümliche Erklärung auf Wölfe zurück, deren Herannahen von einem Wächter durch ein Hornsignal“ angekündigt werden musste.[6]
Zur Zeit des Königreichs Hannover war das Karree um das Wolfshorn „das ärmste Viertel von Hannover“[7] bevor auch der Kleine Wolfshorn im Jahr 1833 umbenannt wurde „nach dem Packhofe, der damals an der Georgstraße der Einmündung des Großen Wolfeshorne gegenüber lag.“[1]
Noch zur Zeit der Weimarer Republik errichteten die Architekten Adolf Springer und Alexander Kölliker im Jahr 1929 das Kino Weltspiele an der Kleinen Packhofstraße zwischen Georgstraße und Heiligerstraße.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- Helmut Zimmermann: Kleine Packhofstraße, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 143
- Katrin Kutter: Aus der Stadt / Fairkaufhaus / Herrn Hibbes neuer Laden, Artikel aus der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 9. August 2015, zuletzt abgerufen am 11. Mai 2018
- rahü: Meine Stadt / Innenstadt / Großer Aufriss in der Packhofstraße, Artikel aus der Seite der Tageszeitung Neue Presse vom 22. Februar 2018
- Friedrich Wilhelm Andreae: Chronik der Residenzstadt Hannover von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart ..., Hildesheim: Finkesche Buchhandlung (G. F. Schmidt), 1859, S. 17; Digitalisat über Google Bücher
- Carl-Hans Hauptmeyer: Die Residenzstadt, in Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, Hannover: Schlütersche Verlagsanstalt und Druckerei, 1992, ISBN 3-87706-351-9, S. 210; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Helmut Zimmermann: Große Packhofstraße, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover, ... S. 98
- Geoffrey Malden Willis: Ernst August, König von Hannover, Übertrag aus der englischsprachigen Maschinenschrift von Kurt Wagenseil, Hannover: Hahnsche Buchhandlung, 1961, S. 72, Anm. 14; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Friedrich Lindau: Adolf Springer, in ders.: Hannover. Wiederaufbau und Zerstörung. Die Stadt im Umgang mit ihrer bauhistorischen Identität. Schlütersche, Hannover 2001 (2. Auflage), ISBN 3-87706-607-0, S. 337; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche