Klein Mahner
Klein Mahner ist ein Ortsteil der Gemeinde Liebenburg im Landkreis Goslar in Niedersachsen. Das benachbarte Dorf Groß Mahner gehört hingegen zur kreisfreien Stadt Salzgitter.
Klein Mahner Gemeinde Liebenburg | |
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Höhe: | 115 m ü. NN |
Einwohner: | 335 (30. Jun. 2020)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 38704 |
Vorwahl: | 05346 |
Ortsrand von Klein Mahner |
Geographie
Folgende Orte umgeben Klein Mahner:
- Groß Mahner im Nordwesten
- Ohlendorf im Norden
- Gut Nienrode im Nordosten
- Gielde und Lüderode im Osten
- Neuenkirchen im Südosten
- Liebenburg im Süden
- Salzgitter-Bad im Westen
Nördlich von Klein Mahner fließt in etwa einem Kilometer Entfernung die Warne.
Geschichte
Im 12. Jahrhundert wurden Grundstücke des heutigen Klein Mahner in einem Tauschvertrag zwischen den Klöstern Ilsenburg und Steterburg erstmals nachgewiesen erwähnt. Die frühere Ortsbezeichnung lautete Mandere. Klein Mahner scheint der ältere und somit zunächst auch größere der beiden Orte gewesen zu sein, sodass wahrscheinlich ist, dass Klein erst in der späteren Entwicklungszeit angehängt wurde. Klein Mahner entstand auf einer trockenen Fläche mitten im Sumpfgebiet der Warne zusammen mit Ackerflächen.
Im Jahr 1393 wurde der etwa drei Kilometer lange Mahner Teich angelegt. Die Entstehung geht auf eine Stauung der Warne zurück, wodurch die Liebenburg, die zum Bistum Hildesheim gehörte, vor den feindlichen Braunschweiger Truppen geschützt werden sollte. Der Teich wurde zwischen 1810 und 1815 wieder trockengelegt, das wiedergewonnene Gelände wurde danach zur Viehhaltung genutzt.
1746 brannte Klein Mahner zum letzten Mal vollständig ab. Strohgedeckte Fachwerkhäuser verschwanden aus dem Ortsbild. Daher stammen die meisten heute noch erhaltenen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Mit Gründung der Stadt Salzgitter 1942 wurden die Dörfer Klein und Groß Mahner endgültig voneinander getrennt. Groß Mahner wurde der Stadt Salzgitter, Klein Mahner dem Landkreis Goslar zugeordnet. Der Sitz des Pfarrers befindet sich für beide Orte jedoch nach wie vor in Klein Mahner. In den vergangenen Jahren entstand durch die Stauung der Warne erneut ein Teich, der jedoch nicht mit der Größe des ehemaligen Mahner Teichs zu vergleichen ist.
Am 1. Juli 1972 wurde Klein Mahner nach Liebenburg eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
- 2016: 361 (zum 1. Mai)
- 2017: 333 (zum 30. Juni)[2]
- 2020: 335 (zum 30. Juni)
Kirche
Der älteste Ausstattungsgegenstand der Kirche ist der mittelalterliche Altar, der noch aus der Zeit vor der Reformation im Jahr 1542 stammt. Er gehört zu den wenigen erhaltenen Altären dieser Zeit. Der Kirchturm hingegen wurde 1812 erneuert, hat seine Form als Wehrturm jedoch nie verloren. Das Kirchenschiff wurde 1865 abgerissen und im neugotischen Baustil neu errichtet. Bis auf den Altar stammen alle weiteren Ausstattungsstücke aus dem 19. Jahrhundert.
Politik
Ortsrat
Der Ortsrat von Klein Mahner setzt sich aus vier (2011: 5) Ratsfrauen und Ratsherren zusammen (Veränderungen zu 2011):
- Wählergemeinschaft: 4 Sitze (+1)
- SPD: 0 Sitze (−2)
Da nur vier Kandidaten aufgestellt wurden, bleibt ein fünfter Sitz im Ortsrat unbesetzt.
Ortsbürgermeister
Ortsbürgermeister ist Rüdiger Lietzow (Wählergemeinschaft).[4]
Wappen
Das Wappen zeigt einen dreiarmigen und dreibeinigen Leuchter. Die Darstellung wurde dem Wappen der Familie von Mander (Mahner) entnommen, die seit 1330 den Leuchter in ihrem Siegel führte. Das Wappen wurde 1968 durch den braunschweigischen Verwaltungspräsidenten genehmigt.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsanbindung
Durch Klein Mahner führt eine Kreisstraße, die den Ort mit Ohlendorf und Flachstöckheim im Norden und mit der Landesstraße 510 zwischen Liebenburg und Groß Mahner verbindet.
Der Bahnhof Klein Mahner liegt im Norden des Ortes an der Bahnstrecke Börßum–Kreiensen, die von der Tourismus und Warnetalbahn GmbH betrieben wird.[6] Diese wickelt seit 2019 wieder erheblichen Güterverkehr ab.[7] Neben einem umfangreichen Langholzumschlag an der öffentlichen Ladestraße auf der nördlichen Gleisseite des Bahnhofes beheimatet der Bahnhof mit seiner Museumseisenbahn[8] eine Reihe verkehrshistorischer Schmuckstücke.
Quellen
Zu den Abschnitten Geschichte und Politik:
Einzelnachweise
- Landkreis Goslar – Einwohner der Gemeinden und Ortsteile. (PDF) Abgerufen am 1. Februar 2022.
- www.landkreis-goslar.de - Einwohner und Wirtschaft. Abgerufen am 31. Januar 2022.
- Webseite der Kommunalen Datenverarbeitung Oldenburg, abgerufen am 1. Oktober 2016.
- Gemeinde Liebenburg: Ortsbürgermeister/innen.
- Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Braunschweiger Zeitungsverlag, 2003, ISBN 3-926701-59-5, S. 90.
- Tourismus und Warnetalbahn GmbH. Abgerufen am 11. Mai 2020.
- Christian W.: Neue Güterverkehrsleistungen auf der Warnetalbahn. 17. April 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
- Dampflok-Gemeinschaft 41 096 e.V. Abgerufen am 11. Mai 2020.