Klebelsberg (Adelsgeschlecht)
Die Klebelsberg zu Thumburg (auch Kleblsperg) sind ein aus Tirol stammendes böhmisches Adelsgeschlecht, welches 1669 von Kaiser Leopold I. in den Freiherrenstand und 1702 bzw. 1733 in den Grafenstand erhoben wurde.
Geschichte
Johann Ulrich Kleblsperg, Oberlieutenant, wurde am 25. November 1669 der Freiherrenstand verliehen. Franz Niklas Freiherr von Klebelsberg wurde am 23. Dezember 1702, Maximilian Lambert Frh. am 29. Dezember 1733 in den Grafenstand erhoben. Die Klebelsberg dienten in der Armee und waren auch regionale Beamte (Kreiskommissar).
In Bozen bewohnt die Familie Klebelsberg den Ansitz Compil, auch Ansitz Klebelsberg genannt.
Persönlichkeiten
- Franz Niklas Freiherr von Klebelsberg, Kreishauptmann, ab 1702 böhmischer Graf
- Johann Nepomuk von Klebelsberg (1772–1841), k.k. Kämmerer, Geh. Rat, General der Kavallerie und Festungsgouverneur von Theresienstadt
- Franz Graf von Klebelsberg (1774–1857), niederösterreichischer Statthalter, Präsident der Hofkammer
- Hieronymus von Klebelsberg zu Thumburg (1800–1862), Richter, Bürgermeister von Innsbruck (1838–50) und Landeshauptmann von Tirol (1861–62)
- Marie Gräfin von Klebelsberg (1806–1880), Ehefrau von Karl zu Leiningen und dadurch Schwägerin von Queen Victoria
- Raimund von Klebelsberg (1886–1967), österreichischer Geologe und Hochgebirgsforscher
Wappen
Ritterwappen
Ein vierfeldiges Schild, 1 und 4 Feld blau, ein schräglinker weißer Balken mit drei Pfeilen darauf. Im Feld 2 und 3 in gold ein stehender roter Hund. Im Herzschild zwei Ranken mit zwei Kleeblättern auf einem Hügel. Oben zwei gekrönte offene Helme, auf dem rechten drei Pfeile, nach oben, links und rechts schräg nach oben zeigend; links zwei Flügel, weiß-rot und gold-schwarz, und in der Mitte ein Mädchen mit Krone ohne Arme. Die Helmdecken sind rechts blau und gold, links schwarz und blau vermischt (genaue Beschreibung siehe Grafenwappen).
Grafenwappen
Wappen quadrierter Schild mit Mittelschild. Mittelschild der Länge nach geteilt, rechts in Rot ein linksgekehrter auf zwei Türkenköpfen stehender silberner Greif, links in Gold auf grünem dreispitzigen Hügel zwei grüne Kleeblätter, welche mit ihren sich kreuzenden Stängeln gegeneinander gebogen sind. 1 und 4 in Silber drei rote schrägrechte Balken; 2 und 3 in Rot ein silberner schrägrechter Balken, welcher mit drei roten hintereinander stehenden Pfeilen mit zerbrochenen Schäften belegt ist. Auf der Grafenkrone erheben sich drei gekrönte Helme. Der rechte trägt einen einwärtsgekehrten wachsenden Greif, welcher in jeder Kralle einen Türkenkopf hält. Auf dem mittleren Helm steht zwischen zwei Adlersflügeln, von denen der rechte von Gold und Schwarz, der linke von Rot und Silber quer geteilt ist, der rot gekleidete Rumpf eines gekrönten Mädchens mit langem, an beiden Seiten herabhängendem Haar und mit silberner Leibbinde. Der linke Helm ist mit drei roten, die Spitzen nach oben kehrenden Pfeilen besetzt, deren mittlerer gerade in die Höhe steht, die beiden anderen aber in Form eines Andreaskreuzes darüber gelegt und mit einem roten Band zusammengebunden sind. Die Decken des rechten und linken Helms sind rot und silbern und die des mittleren schwarz und golden.
Literatur
- Johann Georg Megerle von Müehlfeld: Österreichisches Adels-Lexikon des achtzehnten u. neunzehnten Jahrhunderts. Wien 1822.
- Ernst Heinrich Kneschke: Deutsche Grafen-Haeuser der Gegenwart... Band 1, Leipzig 1852, S. 444 f.
- Constantin von Wurzbach: Klebelsberg, die Grafen, Genealogie. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 12. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S. 29 f. (Digitalisat).
- August von Doerr: Der Adel der böhmischen Kronländer... Prag 1900.