Kirkstall
Kirkstall ist ein Ort in der City of Leeds in West Yorkshire, England.
Kirkstall | |||
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Koordinaten | 53° 49′ N, 1° 36′ W | ||
OS National Grid | SE 262 356 | ||
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Traditionelle Grafschaft | Yorkshire | ||
Einwohner | 20.673 (2011) | ||
Verwaltung | |||
Post town | LEEDS | ||
Postleitzahlenabschnitt | LS3, LS4, LS5 | ||
Vorwahl | 0113 | ||
Landesteil | England | ||
Region | Yorkshire and the Humber | ||
Metropolitan county | West Yorkshire | ||
Metropolitan Borough | City of Leeds | ||
Britisches Parlament | Leeds West | ||
Geographie
Kirkstall liegt westlich der Innenstadt von Leeds. Nachbarorte sind Bramley im Westen, Hawksworth und West Park im Norden, Headingley und Burley im Osten sowie Armley im Süden. Durch den Ort verlaufen die Fernstraße A65, die Eisenbahn zwischen Leeds und Skipton, der Fluss Aire und der Leeds and Liverpool Canal. Kirkstall liegt auf der Straße gemessen sowohl von London als auch von Edinburgh 200 Meilen (320 km) entfernt.
Geschichte
Kirkstall Abbey wurde im 12. Jahrhundert von Zisterziensern aus Fountains Abbey gegründet.[1] Das Land stellte Henry de Lacey, Baron von Pontefract, zur Verfügung.[2] Im 13. Jahrhundert begründeten die Mönche eine Wassermühle, aus der sich im 16. Jahrhundert Kirkstall Forge entwickelte, die als Englands ältestes Eisenwerk gilt.[3] Damit beansprucht Kirkstall, der älteste kontinuierlich genutzte Industriestandort Großbritanniens zu sein. Die Klosterinsassen betrieben ferner Weberei und Töpferei und verarbeiteten Leder, Blei und andere Metalle.
1539 wurde das Kloster aufgelöst[4] und verfiel seitdem. Im Englischen Bürgerkrieg zerstörten royalistische Truppen die Brücke über die Aire und zwangen die Truppen des Parlaments zum Umweg über das stromaufwärts gelegene Apperley Bridge, bevor sie im Januar 1643 Leeds zurückerobern konnten.[5]
Im späten 18. Jahrhundert nahm Kirkstall Forge die Fertigung von Schaufeln und Spaten auf, 1830 wurde hier eine Eisenbahn gebaut, die die Ausweitung der Produktion beförderte. Im 1. Weltkrieg wurden Achsen für Militärfahrzeuge hergestellt, danach für zivile Fahrzeuge wie Lastkraftwagen und Busse. 2002 wurde die Achsenproduktion nach Indien und Spanien verlegt, womit dieser Industriezweig in Kirkstall zum Erliegen kam. 2008 wurden die meisten Gebäude auf dem Gelände abgerissen.
Das Druckereigewerbe hat gleichfalls eine lange Tradition in Kirkstall, und obwohl es ebenfalls einen Rückgang erfuhr, sind noch einige Druckereien in Betrieb.
Ein zunächst kohle-, später ölgefeuertes Kraftwerk war bis 1976 in Betrieb[6] und wurde in den 1980er Jahren abgerissen.[7]
Bauwerke
Die Ruinen von Kirkstall Abbey, heute in einem öffentlichen Park gelegen, sind die bedeutendste Sehenswürdigkeit des Ortes. In unmittelbarer Nähe befindet sich das denkmalgeschützte Abbey House Museum[8] mit nachgestellten Straßenszenen aus dem viktorianischen England.[9] Ein weiteres bedeutendes Bauwerk ist die denkmalgeschützte St.-Stephens-Kirche in Morris Lane.[10] An der A65 steht ein Obelisk, der Kirkstall als den zu London und Edinburgh äquidistanten Ort markiert. Auf dem Gelände der 1983 stillgelegten Brauerei entstanden unter Nutzung vorhandener denkmalgeschützter Gebäude ab 1994 moderne Studentenwohnheime.[11]
Verkehr
Neben der A65 zwischen Leeds und Kendal in Cumbria bestehen Straßenverbindungen Richtung Bradford und Harrogate sowie in die umliegenden Orte. Kirkstall hat eine Bahnstation an der Airedale Line (Kirkstall Forge, wiedereröffnet am 19. Juni 2016[12]), und die Station Headingley an der den Ort im Nordosten tangierenden Harrogate Line ist nur wenige Gehminuten entfernt. Zwischen Leeds und Kirkstall verkehrte von 1872 bis 1959 eine Straßenbahn.[13] Heute wird der öffentliche Nahverkehr durch Busse bedient, die Kirkstall unter anderem mit Leeds, Bradford, Halifax, Pudsey, Seacroft, Otley und Keighley verbinden. Die Abbey Light Railway verband von 1976 bis 2012 an Wochenenden Bridge Road mit Kirkstall Abbey.[14]
Nachweise
- Kirkstall Abbey [1256668] (englisch) In: National Heritage List for England. Historic England. Abgerufen am 13. September 2017.
- The History of Kirkstall Abbey. Leeds City Council. Archiviert vom Original am 18. September 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 18. September 2017.
- Butler: The History of Kirkstall Forge Through Seven Centuries, 1200-1954 A.D.: The Story of Englands̓ Oldest Ironworks 1954, ISBN 978-0-900657-33-7.
- The Dissolution: the end of monastic life at Kirkstall. University of Sheffield. Abgerufen am 18. September 2017.
- D. C. Wilcock: Later Rawdons and the Laytons (en) Abgerufen am 18. September 2017.
- Kirkstall Power Station. In: A new Public Park in the Kirkstall Valley. Association of Kirkstall Valley Park. Abgerufen am 18. September 2017.
- Peter Mitchell: Planet Yorkshire. Exhibition Guide (Abgerufen am 18. September 2017).
- Gatehouse at Kirkstall Abbey (Abbey House Folk Museum) [1256646] (englisch) In: National Heritage List for England. Historic England. Abgerufen im 18 September 2017.
- Abbey House Museum. Leeds City Council. Abgerufen am 18. September 2017.
- Church of St Stephen [1375210] (englisch) In: National Heritage List for England. Historic England. Abgerufen im 18 September 2017.
- Kirkstall Brewery Student Village [1255819] (englisch) In: National Heritage List for England. Historic England. Abgerufen im 13 September 2017.
- First trains due at Kirkstall Forge on Sunday. In: West Leeds Dispatch. 15. Juni 2016. Abgerufen am 15. Juni 2016.
- P R Garside (Hrsg.): Leeds City Tramways 1871-1959 (en). West Yorkshire Passenger Transport Executive, 19. November 1981.
- Jonathan Brown: Miniature Leeds railway on the move. In: Yorkshire Post, 19. Februar 2013. Abgerufen am 18. September 2017.
Literatur
- Local History (en) Kirkstall Councillors. Abgerufen am 18. September 2017.
- Kirkstall Forge Engineering (en) Grace's Guide to British Industrial History. Abgerufen am 18. September 2017.