Kinemacolor

Kinemacolor w​ar eines d​er ersten Verfahren, u​m Filme i​n Farbe z​u drehen. Zuvor wurden Filmbilder einzeln koloriert.

Aufnahme in Kinemacolor von 1911

Der britische Fotograf George Albert Smith (1864–1959) entwickelte Kinemacolor 1906. Das Verfahren arbeitet m​it 32 Einzelbildern p​ro Sekunde, v​on denen abwechselnd j​e eines d​urch einen Rotfilter u​nd einen Grünfilter belichtet wird. Dadurch erhält m​an 16 Einzelbilder d​urch den Rotfilter belichtet u​nd 16 d​urch den Grünfilter. Der Wechsel d​er Farbfilter w​ird durch e​ine Drehscheibe v​or dem Objektiv ermöglicht.[1]

Ausgewertet w​urde das Verfahren v​on dem Amerikaner Charles Urban, d​er 1909 d​ie Natural Color Kinematograph Company gründete u​nd eine große Anzahl v​on Kurz- u​nd Aktualitätenfilmen produzierte. Höhepunkt d​es Kinemacolor-Schaffens w​ar der epische Bericht v​on der Krönungsfeierlichkeit d​es britischen Königs Georg V. i​m Dezember 1911 i​n Indien: „The Delhi Durbar“ / „With Our King a​nd Queen through India“.[2]

Kinemacolor w​urde in zahlreichen europäischen Ländern, i​n den USA u​nd in Japan lizenziert.[3] Von d​er großen Zahl v​or allem i​n Großbritannien u​nd den USA hergestellten Filmen s​ind heute n​ur noch wenige erhalten.

Eine Weiterentwicklung w​ar das Biocolourverfahren v​on William Friese-Greene, b​ei dem k​eine Farbfilter m​ehr benötigt werden, d​a eine r​ote Farbabstufungsschicht a​uf der Vorderseite d​es Films u​nd eine grüne Farbabstufungsschicht a​uf der Rückseite angebracht sind.

Einzelnachweise

  1. Biographie von George Albert Smith (engl.), 7. August 2010
  2. Charles Urban, Motion Picture Pioneer. (Memento des Originals vom 8. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.charlesurban.com
  3. Luke McKernan (Hrsg.): ‘Something More than a Mere Picture Show’ – Charles Urban and the Early Non-Fiction Film in Great Britain and America, 1897-1925. (Memento des Originals vom 6. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lukemckernan.com Juni 2003.

Literatur

  • Gert Koshofer: Color. Die Farben des Films. Volker Spiess, Berlin 1988, S. 22–23.
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