Kestrosphendon
Als Kestrosphendone, auch Cestrus, Cestrosphendone oder Kestros, bezeichnet man eine griechische und später von den Römern übernommene Schleuder, die Pfeile abschoss.
Etymologie
Das ursprüngliche griechische Wort für diese Waffe war Kestrosphendon oder einfach Kestros. Dieses Wort setzte sich zusammen aus kestros (gr. κέστρος = Pfeil) und sphendon (= Schleuder). Die Römer nannten diese Waffe später latinisiert Cestrosphendone, oder einfach Cestrus.
Beschreibung
Diese Schleuder bestand aus zwei etwa 30 cm langen Lederriemen, zwischen die man einen etwa 25 cm langen hölzernen Pfeil mit eiserner Spitze einspannte. Die Lederriemen wirbelte man mit erhobenem Arm um den Schwung zu erhöhen und ließ dann einen Riemen los, wodurch der Pfeil weggeschleudert wurde.[1] Krieger, die mit einer solchen Schleuder ausgerüstet waren, nannte man Kestrophendones.
Geschichte
Der Kestros war ursprünglich eine griechische Waffe und wurde später auch von makedonischen Kriegern benutzt. Vor allem im dritten makedonisch-römischen Krieg kam er gegen die römischen Legionäre zum Einsatz.[1] Ab Mitte des 2. Jh. v. Chr. kam diese Pfeilschleuder dann auch über Hilfstruppen in die Römische Legion, wo sie bis Christi Geburt verwendet wurde. Titus Livius beschreibt diese Waffe noch, danach ist keine Verwendung des Kestros mehr historisch belegt.[1]
Literatur
- Peter Connolly: Die römische Armee. Neuer Tessloff-Verlag, Nürnberg 1989, ISBN 3-7886-0180-9.
- Peter Connolly: Die Griechischen Armeen. Tessloff, Hamburg 1977, ISBN 3-7886-0181-7.
Einzelnachweise
- Peter Connolly: Die Griechischen Armeen. 1977, S. 26.