Katja Behrens
Katja Behrens (* 18. Dezember 1942 in Berlin; † 6. März 2021 in Darmstadt) war eine deutsche Schriftstellerin, Übersetzerin und Lektorin. Behrens wurde vor allem durch ihre Darstellung der jüdischen Kultur in Deutschland bekannt. Daneben erschienen von ihr Kinder- und Jugendbücher. Außerdem war sie als Herausgeberin tätig.
Lebenslauf
Katja Behrens wurde 1942 in Berlin in eine jüdische Familie geboren. Die Jahre 1943–1945 überlebte sie mit ihrer Mutter und Großmutter versteckt in Österreich. Sie wuchs in Wiesbaden auf. 1960 begann sie ihre literarische Karriere mit Übersetzungen aus dem Amerikanischen (u. a. William S. Burroughs und Henry Miller). In den Jahren 1968 bis 1970 lebte sie in Israel. Von 1973 an arbeitete sie als Verlagslektorin, ab 1978 als freie Schriftstellerin. Sie war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und von 2007 bis 2009 dessen Vizepräsidentin und „Writers-in-Prison-Beauftragte“. Während ihrer letzten Lebensjahrzehnte lebte Behrens in Darmstadt, wo sie im März 2021 im Alter von 78 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalles starb.[1]
Auszeichnungen
- 1978: Förderpreis zum Ingeborg-Bachmann-Preis
- 1978: Märkisches Stipendium für Literatur
- 1982: Thaddäus-Troll-Preis
- 1986: Stipendium der Villa Massimo
- 1986: Gastprofessur an der Washington University, St. Louis
- 1991: Gastprofessur am Dartmouth College, Hanover
- 1992: Mainzer Stadtschreiberin
- 1996: Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf
- 2000: Premio internazionale „Lo Stellato“
- 2002: George-Konell-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden
- 2002: Kinder- und Jugendbuchpreis LUCHS (September)
- 2002: Eugen Viehof-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung
Werke
Erzählendes Werk
- Die weiße Frau. 1978
- Jonas. 1981
- Die dreizehnte Fee. Roman. Claassen Verlag, Düsseldorf 1983; Fischer Taschenbuch, Frankfurt 1994, ISBN 3-596-12185-X
- Von einem Ort zum andern. 1987
- Im Wasser tanzen. 1990
- Salomo und die andern. 1993
- Die Vagantin. 1997
- Zorro – Im Jahr des Pferdes. 1999
- „Alles Sehen kommt von der Seele“: Die Lebensgeschichte der Helen Keller. 2001
- Hathaway Jones. 2002
- „Alles aus Liebe, sonst geht die Welt unter.“ Sechs Romantikerinnen und ihre Lebensgeschichten. 2006[2]
- Roman von einem Feld. 2007
- Der kleine Mausche aus Dessau. Moses Mendelssohns Reise nach Berlin im Jahre 1743. 2009
- Der Raub des Bücherschatzes. 2012
- Adam und das Volk der Bäume. 2013
- Jaqui auf der Straße. In: Menschen und Masken. Literarische Begegnungen mit dem Maler Felix Nussbaum. Hrsg. v. Jutta Sauer. zu Klampen, Springe 2016, S. 62–69. ISBN 978-3-86674-525-4
- Nachts, wenn Schatten aus dunklen Ecken kommen. 2017
- EinBlick ins Autorenleben. 2020. ISBN 978-3-947428-11-3
- Kaspar Hauser oder das Wunder der Pferde. 2020. ISBN 978-3-945004-48-7
Herausgeberschaft
- Frauen der Romantik (1983)
- Weiches Wasser bricht den Stein (1984)
- Abschiedsbriefe (1987)
- Sooft ich deiner gedenke… Briefe der Romantik (1999)
- Ich bin geblieben – warum? Juden in Deutschland – heute (2002)
Weblinks
- Website von Katja Behrens
- Literatur von und über Katja Behrens im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Katja Behrens in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Katja Behrens: Writers in Prison-Bericht 2007 des P.E.N.-Zentrums Deutschland zur Frankfurter Buchmesse. In: radio-luma. 11. Oktober 2007, archiviert vom Original am 6. Januar 2009 .
- Behrens bei literaturport.de
Einzelnachweise
- Schriftstellerin Katja Behrens gestorben. In: Deutschlandfunk-Kultur-„Kulturnachrichten“. 9. März 2021, abgerufen am 10. März 2021.
- Ute Eisinger: Gesteigerte Liebe in Briefen: Katja Behrens’ Biografien deutscher Romantikerinnen. In: Literaturkritik.de. 21. November 2016, abgerufen am 10. März 2021 (Rezension).