Katholische Akademie Franz-Hitze-Haus
Die Akademie Franz Hitze Haus im westfälischen Münster ist die katholisch-soziale Akademie des Bistums Münster. Seit 1952 führt dieses Haus Veranstaltungen auf dem Gebiet der politischen, sozialen, theologischen, kulturellen und wissenschaftsbezogenen Bildung und Begegnung durch. In neun Fachbereichen erarbeiten wissenschaftlich ausgewiesene Referenten das aktuelle Programm. Die Akademie wird aus den Mitteln des Bistums Münster finanziert. Sie ist nach dem Weiterbildungsgesetz Nordrhein-Westfalen anerkannt und steht im Verbund der vierundzwanzig katholischen Akademien in Deutschland.
Mit Foren, Studien- und Akademietagungen, mit Kursen und Symposien, aber auch mit Gesprächskreisen, Fachkongressen, Seminaren und Ausstellungen wirkt die Akademie an der Schnittstelle von Kirche und Gesellschaft. Sie setzt sich mit Zeitfragen und grundsätzlichen Themen auf der Basis christlicher Sozialethik auseinander und will Orientierung bieten. Die Akademie versteht sich als Ort der offenen Diskussion und Begegnung ohne Ansehen der politischen oder religiösen Auffassung der Tagungsgäste.
Franz Hitze (1851–1921) – der Namensgeber der Akademie – war der erste Professor für christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster. Er war Mitglied des Reichstags und des Preußischen Abgeordnetenhauses. In der verfassunggebenden Weimarer Nationalversammlung wirkte er maßgeblich an der Gründung des Sozialstaats mit. Als Mitbegründer des Volksvereins für das katholische Deutschland setzte er sich für eine moderne Erwachsenenbildung ein.
In der Edith-Stein-Kapelle der Akademie werden auch Gottesdienste gefeiert. Sie ist der Mittelpunkt des Hauses und Ort der Stille. Sie ist benannt nach der 1942 in Auschwitz ermordeten hl. Edith Stein, die 1932/33 Philosophie-Dozentin in Münster war.
Das Franz-Hitze-Haus wurde 1959 nach den Plänen des Diözesanbaurates Alfons Boklage als wegweisende Einrichtung der Erwachsenenbildung gebaut. Die klare Unterteilung in Wohn-, Arbeits- und Freizeitbereich charakterisiert das Gebäude. Seit 1987 ist es stetig an den modernen Standard angepasst worden. Erweiterungsbauten von 1978 und von 2000 verbessern das Angebot an Tagungsräumen, die mit moderner Tagungstechnik ausgestattet sind. Die Akademie verfügt über sechs Vortrags- bzw. Gruppenräume für bis zu 300 Personen, einen EDV-Lehrraum und ein Rundfunkstudio. Alle Räume können flexibel eingerichtet werden. Über das Tagungsangebot hinaus bietet das Franz Hitze Haus Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 90 Personen. Neben den eigenen Veranstaltungen steht das Haus auch für externe Tagungen offen, wobei auf eine inhaltliche Nähe zum Programm der Akademie Wert gelegt wird.
Direktor der Akademie war von 1988 bis 2016 der Theologe und Germanist Thomas Sternberg, sein Nachfolger ist seit dem 1. November 2016 der Theologe und Pädagoge Antonius Kerkhoff.
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